Merken
Merken
 
 
Leider schon ausverkauft

Bestellnummer: 5699955

Buch (Kartoniert)
In den Warenkorb
Sortiert nach: relevanteste Bewertung zuerst
Filtern nach: alle
Alle Kommentare
  • 4 Sterne

    Betsy, 02.04.2018 bei bewertet

    "Jetzt, nach dem Selbstmord, will jeder wissen, was sich hinter geschlossenen Türen abgespielt hat. Ich glaube, alle würden sich darüber wundern, dass auch ich mir diese Frage stelle. Ich war so selten hier."

    Brady und seine 16jährige Tochter Eve müssen damit klarkommen, dass sich Madeline, liebevolle Ehefrau und Mutter, von der Bibliothek gestürzt hat. Dabei ist Maddys Geist aber noch nicht weitergezogen, sondern begleitet ihre Lieben und versucht sie auf ihre Art in dieser schweren Zeit zu unterstützen und sie nicht an der Frage nach dem Warum zerbrechen zu lassen. Brady und Eve müssen lernen mit ihrer Trauer umzugehen, sich in ihrem neuen Alltag zu zweit zurechtzufinden und sich der Situation stellen, was es heißt von einem geliebten Menschen scheinbar ohne Grund zurückgelassen zu werden. Mit Hilfe von Maddy, nähern sich Brady und seine Tochter an und lernen durch den Verlust auf was es wirklich ankommt im Leben. Auch Maddy lernt dabei noch einiges über sich selbst und sieht vieles in einem neuen Licht, während zugleich ihre Zeit auf der Erde abläuft, doch zuvor muss sie wissen, dass ihre Lieben auch ohne sie ihr Leben weiter leben und dabei glücklich sind.

    "Man erfährt nicht immer, was passiert ist oder warum etwas auf eine bestimmte Weise passiert ist, aber es geht immer, immer sehr viel tiefer als das, was man sieht. Jede Erfahrung, die jemand macht, trägt zu seiner Sicht der Dinge bei, zu seiner Fähigkeit, mit der nächsten Erfahrung umzugehen."

    Eine Geschichte die sich rund um Trauerbewältigung und Selbstmord dreht und dabei entgegen der Erwartung zwar durchaus gefühlvolle und bewegende Momente bietet, diese aber nie wirklich intensiv werden. Ich muss ehrlich sagen, dass mir hier die großen Emotionen etwas gefehlt haben und ich daher die Handlung doch recht distanziert mitverfolgt habe, weil ich keine so innige Bindung zu den Figuren aufbauen konnte und mir das Besondere an der Geschichte etwas fehlte. Die Geschichte wirkt dann teilweise auch so als sollten gerade tränenreiche Momente verhindert werden mit ein wenig Zynismus und schwarzem Humor, der jede gefühlvolle Stelle gleich wieder zunichte macht. Dennoch wird sehr anschaulich vermittelt wie schwer es ist nach so einem Ereignis normal weiterzuleben. Durch die abwechselnden Sichtweisen von Brady, Maddy und Eve bekommt man sehr tiefe Einblicke was in ihnen allen vorsichgeht. Wir erleben wie Brady und Eve versuchen alleine zurechtzukommen und jeder von ihnen Schuldgefühle mit sich herumschleppt. Dabei wird klar, wie sehr Maddy hier oftmals als Puffer gewirkt hat und wie sie die Familie zusammen gehalten hat.

    "Die Arbeit kam mir sehr wichtig vor. Ich kam mir sehr wichtig vor. Und jetzt? Jetzt bin ich der Typ mit der Frau, die sich umgebracht hat."

    Um zu helfen hat Maddy es sich zur Aufgabe gemacht, eine neue Frau für Brady zu finden, die sowohl ihm als auch Eve helfen soll nach vorne zu schauen. Dabei muss sie erkennen, dass sie nicht alles nach ihrem Willen beeinflussen kann und manches ganz von selbst passiert. Während sie versucht beiden mit ihren recht begrenzten Mitteln zu helfen und dabei auch durchaus wahrgenommen wird, lernt sie ebenfalls so einiges über sich selbst und ihr altes Leben dazu.

    Letztendlich gibt es hier auch so einige Passagen bei denen man sich fragt ob man sie wirklich gebraucht hätte, aber letztendlich zeigen diese einmal mehr, wie wenig man wirklich alle Seiten eines Menschen kennen und verstehen kann, da jeder seine Geheimnisse oder ein Leben vor einem hat und dadurch geprägt ist. Die Figuren sind recht sympathisch, wenn auch nicht fehlerfrei. Besonders mit Eves Art hatte ich so meine Probleme, so wie sie hier scheinbar alles was die anderen bewegt nun als albern und belanglos abtut und sich selbst und ihre Trauer wichtiger nimmt als die Probleme von anderen. Aber alles in allem zeigt es zugleich einmal mehr wie schwer es ist einen Verlust zu verarbeiten, besonders unter den gegebenen Umständen.

    Das Buch zeigt auf ruhige, aber schöne Weise auf, was es heißt neue Erinnerungen ohne den geliebten Menschen zu schaffen, wieder zu Lachen und zu erkennen was wirklich wichtig ist im Leben und nicht alles als selbstverständlich zu nehmen.

    "Man kann nicht immer nur trauern, den ganzen Tag, jeden Tag. Leben heißt nicht, dass du darüber hinweg bist oder egoistisch oder kalt; es heißt nur, dass du noch da bist und sie nicht."

    Besonders die Tagebuchpassagen von Maddy geben einen Einblick in bestimmte Momente ihres Lebens und zeigen, dass sie durchaus nicht immer glücklich war und wie der Alltag sie auch ermüdet hat, zugleich aber auch wie Stolz sie auf ihre Tochter war und wie sehr sie für ihre Familie gelegt hat.

    Es wird hier dann auch sehr schön aufgezeigt wie unterschiedlich jeder mit Trauer umgeht und es seine Zeit braucht um wirklich wieder zu leben. Natürlich schwebt hier immer die Frage nach dem Warum im Raum und auch die Schuldgefühle die Brady und Eve mit sich deshalb herumschleppen und wie Maddys Tod ihre Sichtweise auf vieles verändert hat.

    Die Autorin macht es dann auch unerwartet spannend in Punkto Maddys Sturz. Je mehr man erfährt desto mehr stellt man diesen in Frage. War es nun Selbstmord, Unfall oder Fremdverschulden? Diese Frage wird lange nicht beantwortet und während man zwar Einblicke in Maddys Leben erhält und was sie bewegt hat, bleibt es bei vagen Andeutungen zu diesem Thema. Die Auflösung ist dann wirklich sehr überraschend und reißt den Leser dann auch gegen Ende noch ordentlich mit. Besonders der Abschluss hat mir sehr gefallen, da es gar nicht so vorhersehbar oder nach Schema F abläuft wie zu Beginn befürchtet, sondern durchaus ein nettes Ende bietet, auch in Bezug auf Maddy, auch wenn es ein wenig rosarot ist und recht schnell abgehandelt wird, dennoch ist es einen schöner Abschluss.

    Fazit: Zwar konnte es mich emotional leider bei weitem nicht so berühren wie ich es mir bei so einem Thema erwartet hätte, aber dennoch fand ich die Geschichte sehr gut, wenn auch vielleicht etwas fade. Es zeigt auf wie schmerzlich es ist für die Beteiligten ist mit so einer Situation umzugehen und wie schwer es ist Trauer, Schuld und Wut hinter sich zu lassen, die unweigerlich nach so einem Ereignis folgen. Maddy steht hier ihren Liebsten in dieser schweren Zeit bei und hilft Brady und Eve dabei eine innigere Beziehung zueinander aufzubauen, die auf gegenseitiges Verständnis und Kommunikation beruht. Zugleich lernt auch Maddy einiges über sich selbst und erkennt, dass sie irgendwann loslassen muss, um selbst Frieden zu finden. Die Geschichte hat dann auch einen überraschenden Spannungsfaktor, da man sich irgendwann anfängt zu fragen, ob es nun wirklich Selbstmord war oder nicht und versucht zu verstehen was in Maddy wohl vor sich ging und was sie vielleicht verschwiegen hat. Das Ende hält einige Überraschungen bereit und auch wenn es sehr rosa und etwas zu abrupt ist, ist es dennoch ein schöner Abschluss. Ein gelungenes Buch zum Thema Trauerbewältigung und wie selbstverständlich wir manches nehmen, aber auch was es heißt weiterzuleben und wieder glücklich zu sein und definitiv zum Nachdenken anregt. Von mir 3,5 Sterne dafür, da mir trotz guter Handlung leider doch das gewisse Etwas fehlte und ich mir intensivere Emotionen gewünscht hätte.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    5 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nepomurks, 26.02.2018

    Wahnsinnig herzergreifend!

    Abby Fabiaschi hat wie ich finde mit „Für immer ist die länste Zeit“ einen wunderbaren Roman verfasst, der definitiv das Potenzial hat, unter die Haut zu gehen und es wohl auch erst einmal schafft, das eigene „Denkgetriebe“ in Gang zu setzen..
    Die Hauptgeschichte dreht sich vorwiegend um die 3 Protagonisten Madeline, Eve und Brady. Madeline als Mutter und Hausfrau, Eve als fast erwachsene Tochter in ihrem vorletzten Schuljahr und Brady als erfolgreich arbeitender Vater. Eine klassische Durchschnittsfamilie könnte man glauben, wäre da nicht der vermeintliche und vollkommen unerwartete Selbstmord Madeline‘s, der den Alltag der Familie jäh zerstört und vielerlei Fragen und Emotionen nach sich zieht. Eve und Brady bleiben in großer Trauer zurück, müssen sich aber auch unweigerlich mit dem „Warum?“, dem „Danach“ und einem neu zu definierendem „Wir“ auseinandersetzen. Doch Madeline ist noch nicht ganz von Dannen gezogen, sondern befindet sich vorerst in einer Art Zwischenwelt, in der sie ihre Familie noch sehen und indirekt auch noch ein wenig in die richtige Richtung steuern kann. Ein ungewöhnlicher Plot, der aber sehr ergreifend und subtil auch ziemlich spannend ist.
    Ich finde, Abby Fabiaschi schafft durch ihren Schreibstil und die sich jeweils abwechselnde Ich-Perspektive der 3 Protagonisten eine sehr tiefgehende und emotionale Geschichte. Im Grunde werden hier vielfach Rollen- und Geschlechter-Klischees aufgegriffen, aber derart gut verpackt, dass sich die Tragödie rund um Eve, Madeline und Brady ganz einfach zu einem herzergreifenden Familienroman entwickelt, ohne weiter aufzutragen. Es bleiben für den Leser zunächst noch viele Inhalte offen, die sich aber in einem meiner Meinung nach sehr versöhnlichem Ende aufklären. Sprachlich ist der Roman sehr einfach und eingängig gehalten und man kommt gleich gut in die Erzählung hinein. Die Charaktere wirken authentisch und auch oder vor allem durch all ihre Schwächen, Ecken & Kanten sympathisch normal. Ich konnte das Buch kaum mehr aus der Hand legen und musste auch viel über das Gelesene nachdenken – im Positiven – denn der Roman ist tiefgründiger und kritischer als zunächst gedacht.
    Für mich war es trotz des vermeintlich schlimmen Themas rund um einen Suizid und dessen unvermeidbaren Auswirkungen ein wundervolles Buch, das ich gerne gelesen habe und uneingeschränkt weiterempfehlen würde! Deshalb: Daumen hoch und 5 Sterne.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Mali133, 28.03.2018 bei bewertet

    Ich bin durch eine Leserunde auf dieses Buch aufmerksam geworden. Da mich das Cover nicht anspricht, hätte ich es sonst wohl nie gelesen, aber die Leseprobe gefiel mir gut und so habe ich dem Buch eine Chance gegeben. Am Ende kann ich wieder mal sagen, dass man ein Buch nicht nach seinem Einband bewerten sollte.
    Das Cover ist sehr frühlingshaft gestaltet mit Blumen und einem Schmetterling. Die Farben sind kräftig und auffällig, wobei das Buch trotzdem nicht zu überladen wirkt. Der Titel ist ein wenig versetzt und untereinander abgedruckt, was dem ganzen noch ein gewisses Extra verleiht.
    Der Schreibstil der Autorin hatte mich schon während der Leseprobe begeistern. Er ist locker, leicht und angenehm zu lesen. Die Seiten fliegen nur so dahin ohne dass man merkt wie viel Zeit vergeht. Die Hauptcharaktere werden detailliert beschrieben, vor allem durch ihre Gedanken und Gefühle. Aufgrund des Themas kann man sich gut in die Personen hineinversetzten und sie wirken sehr lebhaft. Die Handlungsorte werden leider meist nur kurz umrissen, aber das hat mich persönlich beim Lesen überhaupt nicht gestört. Es handelt sich ja auch nicht um einen Fantasy Roman bei dem so etwas wichtig wäre.
    Das Buch gliedert sich in einzelne Kapitel. Jedes von ihnen ist zusätzlich in drei Teile unterteilt, wobei jeder Teil aus der Sicht einer anderen Person erzählt. Am Anfang jedes Kapitel erzählt Maddy wie sie sich fühlt beim Beobachten ihrer Familie, aus ihrer Vergangenheit oder wie sie das Leben ihrer Familie versucht zu beeinflussen. Danach erzählt Eve wie sie mit dem Tod ihrer Mutter umgeht und wie ihr Leben seitdem verläuft. Am Ende des Kapitels werden dann Bradys Gedanken, Gefühle und Handlungen beschrieben.
    In der Geschichte geht es um Maddy, die vom Dach der Bibliothek gestürzt ist und nun von oben auf ihre Familie herabblickt und versucht ihr Leben zu beeinflussen. Sie möchte die Beiden auf den richtigen Weg führen und sie wieder glücklich sehen. Trotz der traurigen Thematik war es eine schöne und gefühlvolle Geschichte bei der man merkt wie wichtig es ist seine Lieben wertzuschätzen.
    Mir hat das Buch insgesamt sehr gut gefallen und ich würde es jederzeit weiterempfehlen.

    Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und 5 von 5 Sternen!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    nuean, 06.03.2018 bei bewertet

    Traurig, humorvoll und macht sehr nachdenklich!
    Das Cover ist für mich nicht unbedingt ein Grund das Buch haben zu wollen. Ich finde es nichts Besonderes. Der Titel dagegen hat mich schon mehr gereizt und den Klappentext fand ich spannend:
    Maddy ist tot. Vom Dach der Bibliothek gestürzt. Sie landet jedoch nicht im friedvollen Himmel, sondern blickt aus kurzer Höhe auf ihre Familie - ihre pubertierende Tochter Eve und den emotional unaufgeräumten Ehemann Brady - herab. Ohne Maddy sind sie schon in einfachen Dingen der Alltagsorganisation überfordert. Jetzt drohen sie an der Frage nach dem Warum zu zerbrechen.

    Maddy muss etwas tun. Doch ihre Möglichkeiten der Einflussnahme aus dem Jenseits sind begrenzt - sie ist ja auch neu hier.
    Es wird aus drei Sichtweisen erzählt. Maddy´s Sichtweise nach ihrem Tod, wie sie ihren Mann und ihre Tochter beobachtet und versucht auf die beiden einzuwirken. Sie erzählt von ihrem Leben in der Vergangenheit, begleitet in der Gegenwart ihre Lieben und fragt sich wo ihr Weg weitergehen wird. Maddy ist für mich eine tolle Frau und Mutter, stark, ehrlich, liebevoll und perfektionistisch. Sie ist mir immer mehr ans Herz gewachsen und ihr Schicksal hat mich zu Tränen gerührt.
    Die zweite Perspektive ist die von Eve, Maddy´s Tochter, die nach dem Tod ihrer Mutter in ihrer Trauer zu versinken droht. Sie ist 16, eigentlich mitten in der Pubertät und sieht erst jetzt wie wichtig ihre Mutter war. Eve hat für mich innerhalb des Buches die erstaunlichste Enticklung mitgemacht, ich habe mit ihr geweint, gelitten und getrauert.
    Als letztes gibt es noch Brady´s Sichtweise, Maddys Mann, der nun mit seiner pubertierenden, trauernden Tochter umgehen muss, obwohl seine Hauptaufgabe zu Maddys Lebzeiten, die Arbeit war. Auch Brady ist mir im Verlauf des Buches ans Herz gewachsen. Er hat es auch nicht leicht und ist bemüht das richtige zu tun.
    Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, er ist locker und flüssig, humorvoll und emotional. Dieses Buch hat mich sehr überrascht und ich bin noch immer total begeistert.
    Fazit: Ein wunderbares Buch über ein Thema über das man nicht so gern spricht. Traurig, humorvoll und macht sehr nachdenklich!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Philo, 21.03.2018 bei bewertet

    Dies ist eine außergwöhnliche Geschichte, die manchmal tieftraurig und dann aber auch wieder voller Humor ist. Bislang waren Maddy, Brady und Eve eine ganz normale Familie, aber nun ist Maddy tot. Vom Dach eines Hauses in den Tod gesprungen. Eve und Brady sind fassunglos und voller Trauer. Sie sind hilflos und können nicht mehr miteinander umgehen, so daß beide in ihrer Einsamkeit verharren. Bis jetzt hatte Maddy sich bemüht, das Familienleben harmonisch zu gestalten und hat sich um alles gekümmert. Nun bemüht sie sich aus der Entfernung, die Geschicke ihres Mannes und ihrer Tochter auch weiterhin zu lenken, was auf eine ganz wunderbare Weise geschieht.

    Die Protagonisten kommen alle zu Wort. In jedem Kapitel können Maddy, Brady und Eve über ihre Gefühle in der Vergangenheit und Gegenwart berichten, und als Leser hat man Gelegenheit, alle drei bestens kennzulernen. Die Frage von Anfang an ist jedoch, was Maddy zu ihrem Schritt veranlaßt hat. Dies ist es auch, was Eve und Brady am meisten beschäftigt, weil sie es nicht verstehen können. Daß alle drei in der Ich-Form berichten, finde ich besonders gelungen, weil hier die wahren Gefühle zum Ausdruck kommen.

    Ein Tagebuch von Maddy eröffnet sowohl Brady als auch Eve die Gefühlslage von Maddy und beide müssen erkennen, daß sie die Mutter und Frau als zu selbstverständlich hingenommen und wenig gekannt oder erkannt haben. Sie hat immer alles geregelt und war immer für die Familie da, aber ihre eigenen Hoffnungen und Wünsche, besonders an ihren Ehemann, wurden nicht erkannt. Das trifft sowohl Brady als auch Eve gleichermaßen schwer. Sie müssen nun versuchen, sich ein neues Leben aufzubauen und aus ihren Erkenntnissen zu lernen vor allem im Umgang miteinander.

    Das Ende des Buches hat mich erstaunt und kam unerwartet, aber der Autorin ist es gelungen, der Geschichte einen glaubhaften und versöhnlichen Abschluß zu geben. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen. Es regt zu einem aufmerksamen Miteinander an, und nur weil Maddy immer geschwiegen hat, bedeutet ja nicht, daß sie mit ihrer Situation zufrieden war, wie das Tagebuch beweist. Von mir eine klare Leseempfehlung und volle 5 Sterne.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Meike K., 23.03.2018

    Die Welt von Eve und ihrem Vater Brady bricht zusammen, als sich ihre Mutter von einer Bibliothek stützt. Das Wort Selbstmord ist ab nun ein ständiger Begleiter der beiden.
    Eve zieht sich von ihren Freunden zurück und Brady schafft es kaum seine Tochter anzuschauen, denn alles an ihr erinnert ihn an Maddy.
    Maddy ist währenddessen noch bei ihrer Familie. Sie wünscht sich für Brady schnell eine neue Frau und für Eve eine neue Mutter. Die geeignete Kandidatin ist schnell gefunden und Maddy muss sich aus dem jenseits ans Werk machen, um ihren Plan in die Tat um zusetzten.

    Die Geschichte der zerstörten Familie wird aus unterschiedlichen Blickwinkeln erzählt. Durch den Wechsel der Perspektive erfährt man eine ganze Menge über die Protagonisten. Man erfährt von ihren Gedanken, Wünschen, Träumen und Ängsten. Man spürt, wie traurig Eve und Brady über den Tod von Maddy sind, denn mit ihrem Selbstmord hatte keiner gerechnet und so richtig kann es auch niemand glauben.

    Der Schreibstil lässt sich sehr angenehm lesen. Die Seiten verfliegen nur so und ich konnte nicht aufhören Seite um Seite zu lesen. Man kann sich schnell in die Personen hineinversetzten und rätselt mit, warm Maddy getan hat, was sie getan hat.

    Sehr schön ist es, dass Maddy Tagebuch geführt hat; Brady gibt seiner Tochter immer wieder Gelegenheit besondere Kapitel zu lesen und sie so besser zu verstehen.
    Maddy hat es auch nicht ganz einfach, als sie anfängt zu versuchen die Menschen in ihrer Umgebung zu beeinflussen.

    Gestört hat mich das Wort Selbstmord, denn diese Bezeichnung ist falsch, hat sich leider aber in unsere Umgangssprache hineingeschlichen.Richtig wäre das Wort Suizid, denn es bedeutet sich selbst zu töten.

    Ich habe bei diesem Buch gelacht, hatte Gänsehaut und habe mit allen mitgefiebert.

    Absolute Lesempfehlung.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    bookloving, 15.03.2018 bei bewertet

    Ein toll geschriebener, bewegender und tiefgründiger Roman
    Mit ihrem Debüt „Für immer ist die längste Zeit“ hat die amerikanische Autorin Abby Fabiaschi einen sehr bewegenden und tiefgründigen Roman vorgelegt. Hierbei ist es der Autorin auf einzigartige Weise gelungen, die schwierige Thematik rund um Tod und Trauerbewältigung mit einer wundervollen Leichtigkeit, ihrem humorvollen Erzählstil und einer interessanten übernatürlichen Komponente zu vermitteln. Dennoch weist der Roman viel Tiefgang und emotional aufwühlende Episoden auf, und regt den Leser zum Nachdenken an.
    Schon der amüsante Einstieg ist sehr geschickt gewählt, zeigt er uns doch wie Maddy nach ihrem Sturz vom Bibliotheksdach aus dem Jenseits ihre Lieben beobachtet, mit zarten Einflüsterungen versucht deren Leben zu lenken und für ihren überforderten Mann sogar eine neue Frau zu finden.
    Der Roman wird aus sich abwechselnden, sehr authentisch wirkenden Perspektiven erzählt, so dass die Ereignisse pro Kapitel jeweils aus der Sicht von Maddy, Eve und Brady geschildert werden. Leider ist es der Autorin allerdings nicht gelungen, für jede Figur auch sprachlich eine eigene, unverwechselbare „innere Stimme“ zu finden. Eingestreut sind zudem kursiv gedruckte Passagen, die Auszüge aus Maddys Tagebuch darstellen. Hierin reflektiert sie einige Episoden aus ihrem Leben teilweise durchaus kritisch und bringt dem Leser diese oft aus einem ganz anderen Blickwinkel nahe.
    Lebendig, lebensnah und facettenreich hat die Autorin ihre sympathischen Hauptfiguren und deren charakterliche Entwicklung gezeichnet.
    Fabiaschi beschreibt sehr realistisch und glaubwürdig, wie Eves und Bradys Leben nach Maddys Selbstmord völlig aus den Fugen gerät, die beiden durch den plötzlichen Verlust völlig am Boden zerstört sind und mit der Bewältigung des Alltags, ihrer Trauer und Schuldgefühlen zu kämpfen haben. Ihre Gedanken kreisen immer wieder um die Frage nach den Gründen. Sehr nachvollziehbar schildert die Autorin ihr Gefühlschaos, ihre Einsamkeit und Verzweiflung. Sie lässt uns hautnah das Auf- und Ab in ihren Bemühungen miterleben, ein belastbares Vater-Tochter-Verhältnis aufzubauen und ihre Beziehung zueinander neu zu definieren.
    Durch ihren bildhaften, einfühlsamen und mitreißenden Erzählstil gewährt die Autorin dem Leser Einblicke in die Gefühlswelt der Protagonisten, wodurch man sich gut in sie hineinversetzen, ihr Handeln und ihre Entwicklung besser nachvollziehen kann.
    Ein absolutes Highlight war für mich jedoch Maddy mit ihrem vielschichtigen, liebenswerten Charakter und ihren vielen tollen Lebensweisheiten, die sie ihren Mitmenschen auf den Weg gibt. Sehr rührend waren ihre Versuche, ihren Lieben Trost und Zuspruch auf ihrem schweren Weg zu spenden. Je besser man allerdings Maddys Charakter im Laufe der Geschichte kennenlernt, desto spannender wird es, die Hintergründe ihres rätselhaften Selbstmords zu ergründen. Geschickt eingestreute Andeutungen geben Anlass zu Spekulationen, so dass man auf das Ende hinfiebert und auf eine plausible Erklärung hofft.
    Hervorragend ausgearbeitet sind auch viele der Nebencharaktere. Als etwas unpassend und unnötig empfand ich allerdings eine für die Gesamthandlung eher unwichtige Nebenstory.
    Im Epilog lässt die Autorin ihre berührende Geschichte dann zwar etwas rosa-rot, aber dennoch sehr passend und zufriedenstellend ausklingen.
    Was diesen Roman trotz der tragischen Thematik besonders macht, ist die Leichtigkeit und Frische mit der es der Autorin es gelungen ist, die verschiedenen Phasen von Trauer, die sehr komplexen Emotionen während der Trauerbewältigung und die zwangsläufigen Rückschritte beim Umgang mit schicksalhaften Verlusten authentisch und anschaulich zu vermitteln. Zugleich zeigt sie für den Leser einen sehr tröstlichen Ausblick auf, dass jeder einen Abschluss finden und auf Neubeginn hoffen darf. Hervorzuheben ist auch sehr angenehme Schreibstil der Autorin gewürzt mit der richtigen Portion Sarkasmus, Ironie und Humor.
    FAZIT
    Ein wundervoll geschriebener, bewegender und tiefgründiger Roman über Trauer und Trauerbewältigung, der viele interessante Denkansätze liefert.Eine sehr empfehlenswerte Lektüre!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Samira O., 06.03.2018

    "Vielleicht geben wir alle, was wir können, bis wir nicht mehr können, und dann treten unsere Lieben vor oder lassen andere eintreten. Vielleicht ist der Tod dazu da, die Hinterbliebenen herauszufordern."

    Maddy ist tot - vom Dach der Bibliothekt gestürzt. Zurück bleiben viele trauernde Menschen, allen voran ihr Mann Brady und ihre Tochter Eve. Doch auch Maddy ist noch nicht weg. Aus kurzer Höhe blickt sie auf ihre Liebsten hinab und nimmt begrenzten Einfluss aus dem Jenseits. Im Grunde müssen Eve und Brady allerdings eines lernen - ohne Mutter und Ehefrau zurechtzukommen.

    In "Für immer ist die längste Zeit" kommen alle drei Mitglieder der Familie Starling zur Sprache. Maddy berichtet uns aus dem Jenseits von ihrem Leben und von den innersten Gedanken der Menschen, die sie beobachtet - und das sind nicht nur Brady und Eve. Durch diese wunderbare Darstellung des Jenseits gelingt es Abby Fabiaschi, uns genau zu zeigen, was in den Köpfen der Menschen vor sich geht. Gleichzeitig erleben wir hautnah, wie Eve und Brady trauern, wie sie sich selbst verurteilen und sich Vorwürfe machen. "Für immer ist die längste Zeit" ist kein Roman mit viel Handlung, dafür mit umso mehr Entwicklung. Wir können ganz genau nachvollziehen, was in Eves und Bradys Leben und Köpfen vor sich geht, und das erzeugt eine unheimliche Nähe zu den Figuren.

    Die Erkenntnisse der Charaktere sind tiefschürfend, weise, und können, wenn sie an den richtigen Leser geraten, die Weltsicht verändern. Die Autorin vermittelt unverzichtbare Werte und Gedanken: Hinter und in einem Menschen steckt immer viel mehr, als wir auf Anhieb sehen. Wir müssen erkennen, dass wir immer die Möglichkeit zur Veränderung in uns tragen. Anerkennung, Wertschätzung, Vergebung und Liebe sollen unser Leben prägen und begleiten. Respekt muss in allen Beziehungen herrschen, auch von Eltern zum Kind. Mobbing ist widerlich. Und vieles, vieles mehr. Klar, diese Maximen kennt man sicher schon aus anderen Büchern und vielleicht auch aus dem echten Leben, aber die Autorin vermittelt diese Werte so überzeugend, ohne jeden Kitsch und jedes Klischee, dass sie sich noch viel wahrer anfühlen.

    EInige Themen kehren in dem Roman immer wieder, insbesondere Mutter-Kind-Beziehungen. Teilweise wird das etwas überstrapaziert, als dann auch noch Bradys Mutter Geheimnisse hat, die aufgedeckt werden wollen. Auch das Thema Alkohol nimmt meiner Meinung nach einen zu großen Teil des Buches ein. So gut wie alle Figuren haben in irgendeiner Form Probleme damit, und es wird einfach zu viel getrunken. Das hat mir gar nicht gefallen. Allerdings wird das Thema der Trauer und der Aufarbeitung auf diesen knapp 350 Seiten so gekonnt umgesetzt, dass die Minuspunkte kaum noch ins Gewicht fallen. Da es in großen Teilen um Trauer, Tod und Vorwürfe geht, könnte man meinen, es handle sich auch um ein trauriges Buch, doch meiner Meinung nach ist das Gegenteil der Fall. Schwarzer Humor ist an der Tagesordnung, und Maddys Eingriffe aus dem Jenseits haben etwas Tröstliches. Immer, wenn eine der Figuren ein "Bauchgefühl" oder eine "plötzliche Eingebung" hatte, war ich mir sicher, dass da Maddy am Werk war. Natürlich gibt es sehr traurige Stellen, und das ist auch wichtig. Gerade das überraschende, aber passende Ende birgt Potenzial für Tränen.

    Ein Bestandteil, der in meinen Augen noch mehr Aufmerksamkeit verdient hätte, war Maddys Tagebuch. Brady liest jeden Abend einen Eintrag, Eve liest es heimlich kreuz und quer durch. Ich hätte es als schönes Strukturelement empfunden, wenn auch der Leser mehr daran hätte teilhaben können, denn uns werden nur ausgewählte Einträge präsentiert. Das hätte der Erzählung noch mehr Durchschlagskraft und Dynamik verliehen.

    "Für immer ist die längste Zeit" war für mich ein berührendes Leseerlebnis, das viele wertvolle Haltungen und Gedanken vermittelt. Sollte sich ein Trauerfall bei meinen Liebsten ereignen, so würde ich dieses Buch uneingeschränkt empfehlen. Und auch für mich wird es ein wertvoller Begleiter sein, um solche Situationen irgendwann einmal zu meistern. Aufgrund der kleineren Kritikpunkte vergebe ich 4 Sterne.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Samira O., 06.03.2018 bei bewertet

    "Vielleicht geben wir alle, was wir können, bis wir nicht mehr können, und dann treten unsere Lieben vor oder lassen andere eintreten. Vielleicht ist der Tod dazu da, die Hinterbliebenen herauszufordern."

    Maddy ist tot - vom Dach der Bibliothekt gestürzt. Zurück bleiben viele trauernde Menschen, allen voran ihr Mann Brady und ihre Tochter Eve. Doch auch Maddy ist noch nicht weg. Aus kurzer Höhe blickt sie auf ihre Liebsten hinab und nimmt begrenzten Einfluss aus dem Jenseits. Im Grunde müssen Eve und Brady allerdings eines lernen - ohne Mutter und Ehefrau zurechtzukommen.

    In "Für immer ist die längste Zeit" kommen alle drei Mitglieder der Familie Starling zur Sprache. Maddy berichtet uns aus dem Jenseits von ihrem Leben und von den innersten Gedanken der Menschen, die sie beobachtet - und das sind nicht nur Brady und Eve. Durch diese wunderbare Darstellung des Jenseits gelingt es Abby Fabiaschi, uns genau zu zeigen, was in den Köpfen der Menschen vor sich geht. Gleichzeitig erleben wir hautnah, wie Eve und Brady trauern, wie sie sich selbst verurteilen und sich Vorwürfe machen. "Für immer ist die längste Zeit" ist kein Roman mit viel Handlung, dafür mit umso mehr Entwicklung. Wir können ganz genau nachvollziehen, was in Eves und Bradys Leben und Köpfen vor sich geht, und das erzeugt eine unheimliche Nähe zu den Figuren.

    Die Erkenntnisse der Charaktere sind tiefschürfend, weise, und können, wenn sie an den richtigen Leser geraten, die Weltsicht verändern. Die Autorin vermittelt unverzichtbare Werte und Gedanken: Hinter und in einem Menschen steckt immer viel mehr, als wir auf Anhieb sehen. Wir müssen erkennen, dass wir immer die Möglichkeit zur Veränderung in uns tragen. Anerkennung, Wertschätzung, Vergebung und Liebe sollen unser Leben prägen und begleiten. Respekt muss in allen Beziehungen herrschen, auch von Eltern zum Kind. Mobbing ist widerlich. Und vieles, vieles mehr. Klar, diese Maximen kennt man sicher schon aus anderen Büchern und vielleicht auch aus dem echten Leben, aber die Autorin vermittelt diese Werte so überzeugend, ohne jeden Kitsch und jedes Klischee, dass sie sich noch viel wahrer anfühlen.

    EInige Themen kehren in dem Roman immer wieder, insbesondere Mutter-Kind-Beziehungen. Teilweise wird das etwas überstrapaziert, als dann auch noch Bradys Mutter Geheimnisse hat, die aufgedeckt werden wollen. Auch das Thema Alkohol nimmt meiner Meinung nach einen zu großen Teil des Buches ein. So gut wie alle Figuren haben in irgendeiner Form Probleme damit, und es wird einfach zu viel getrunken. Das hat mir gar nicht gefallen. Allerdings wird das Thema der Trauer und der Aufarbeitung auf diesen knapp 350 Seiten so gekonnt umgesetzt, dass die Minuspunkte kaum noch ins Gewicht fallen. Da es in großen Teilen um Trauer, Tod und Vorwürfe geht, könnte man meinen, es handle sich auch um ein trauriges Buch, doch meiner Meinung nach ist das Gegenteil der Fall. Schwarzer Humor ist an der Tagesordnung, und Maddys Eingriffe aus dem Jenseits haben etwas Tröstliches. Immer, wenn eine der Figuren ein "Bauchgefühl" oder eine "plötzliche Eingebung" hatte, war ich mir sicher, dass da Maddy am Werk war. Natürlich gibt es sehr traurige Stellen, und das ist auch wichtig. Gerade das überraschende, aber passende Ende birgt Potenzial für Tränen.

    Ein Bestandteil, der in meinen Augen noch mehr Aufmerksamkeit verdient hätte, war Maddys Tagebuch. Brady liest jeden Abend einen Eintrag, Eve liest es heimlich kreuz und quer durch. Ich hätte es als schönes Strukturelement empfunden, wenn auch der Leser mehr daran hätte teilhaben können, denn uns werden nur ausgewählte Einträge präsentiert. Das hätte der Erzählung noch mehr Durchschlagskraft und Dynamik verliehen.

    "Für immer ist die längste Zeit" war für mich ein berührendes Leseerlebnis, das viele wertvolle Haltungen und Gedanken vermittelt. Sollte sich ein Trauerfall bei meinen Liebsten ereignen, so würde ich dieses Buch uneingeschränkt empfehlen. Und auch für mich wird es ein wertvoller Begleiter sein, um solche Situationen irgendwann einmal zu meistern. Aufgrund der kleineren Kritikpunkte vergebe ich 4 Sterne.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Stinsome, 15.03.2018

    Bei "Für immer ist die längste Zeit" handelt es sich um einen Roman, der sich mit den ernsten Themen Trauer und Selbstmord beschäftigt, sensibel mit diesen umgeht und den Leser am Ende mit einem lachenden und einem weinenden Auge zurücklässt.

    Wir begleiten die 16-jährige Eve und ihren Vater Brady durch ihre Trauer, nachdem Maddy, Mutter und Ehefrau, vom Dach der Bibliothek gestürzt ist und jetzt von oben aus der "Schwebe" auf ihre Familie herunterblickt. Geschrieben ist das Buch abwechselnd aus der Sicht der drei Charaktere. Während Eve und Brady mit ihrer Trauer ganz unterschiedlich umgehen, beiderseits aber von Schuldgefühlen gequält werden und der Frage auf den Grund gehen, was in ihrem Verhalten Maddy zu ihrer Entscheidung getrieben haben könnte, versucht Maddy von oben herab in das Leben der beiden einzugreifen, ihnen Botschaften zu schicken und eine neue Frau in ihr Leben zu integrieren, die den beiden gut tun könnte.

    Gerade der Aspekt, dass Maddy kleine Botschaften schicken und sich in die Gedanken ihrer Liebenden schleichen kann, hat mir besonders gut gefallen. Nicht nur hat diese Vorstellung etwas Tröstendes - dass Verstorbene uns nie wirklich verlassen -, dadurch sind auch viele schöne Szenen entstanden, in denen sich Brady und Eve an Maddy zurückerinnern. Diese Rückblenden - die positiven - haben mir mit am besten gefallen, besonders jene, die die Mutter-Tochter-Beziehung in den Mittelpunkt rücken.

    Natürlich gibt es aber auch negative Rückblenden, die eher bedrücken. Szenen, an die sich Brady und Eve zurückerinnern und in denen sie Gründe für Maddys Entschluss suchen. Bradys und Eves Fehler, die dabei ans Licht kommen, sind frei von großem Drama, sondern unglaublich lebensnah, wie wir sie wohl alle kennen. Es geht hauptsächlich um Wertschätzung. Dieses Realistische war es, was mich besonders berührt und betroffen gemacht hat. Wir lesen hier keine Geschichte mit absurden Familiendramen, sondern eine Geschichte aus dem Leben, wie sie sich tatsächlich zutragen könnte.

    Handlungstechnisch ist das Buch erwartungsgemäß eher ruhig, von der Atmosphäre her mal bedrückend, mal aufatmend leicht und in vielen, vielen Zeilen verstecken sich wichtige Lebensweisheiten.

    "Es ist da und es tut weh, aber es wird ... ich weiß nicht ... vertraut." (S. 249)

    "Einen Menschen zu lieben macht ihn nicht zu dem, den man sich wünscht; es macht einen verwundbar durch das, was er wirklich ist." (S. 317)

    "Die wichtigste Anerkennung, die man im Leben verdienen kann, ist die eigene." (S. 319)

    Die Frage nach Maddys Beweggründen zieht sich durch das ganze Buch und ist der Aspekt, der die nötige Spannung hineinbringt, denn manchmal dümpelt die Handlung schon ein wenig vor sich hin. Dazu trägt auch bei, dass ab einem gewissen Punkt Hintergrundgeschichten von Nebencharakteren in den Mittelpunkt treten, die für die Geschichte wenig relevant erscheinen. Das war mir manchmal etwas zu viel und ich hätte die Szenen nicht vermisst, wenn es sie nicht gegeben hätte.

    Insgesamt bin ich mit der Entwicklung der Geschichte und der Charaktere jedoch sehr zufrieden. Es hat Spaß gemacht, Eve und Brady dabei zu begleiten, wie sie sich einander wieder annähern und gemeinsam lernen, mit dem Verlust von Maddy umzugehen. Menschen, die jemanden verloren haben, werden sich hierin sicherlich wiederfinden ... es berührt, macht nachdenklich, weckt auf und gibt auch ganz viel Hoffnung.

    Fazit

    Dieses Buch hat mich sehr oft zu Tränen gerührt, mir gleichzeitig aber immer wieder auch ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert - vor allem am Ende. Es hat mich berührt, nachdenklich gestimmt und mir viele Lebensweisheiten mit auf den Weg gegeben. Den Punktabzug gibt es für das manchmal etwas träge Lesen. Trotzdem alles in allem ein schönes Buch!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Stinsome, 15.03.2018 bei bewertet

    Bei "Für immer ist die längste Zeit" handelt es sich um einen Roman, der sich mit den ernsten Themen Trauer und Selbstmord beschäftigt, sensibel mit diesen umgeht und den Leser am Ende mit einem lachenden und einem weinenden Auge zurücklässt.

    Wir begleiten die 16-jährige Eve und ihren Vater Brady durch ihre Trauer, nachdem Maddy, Mutter und Ehefrau, vom Dach der Bibliothek gestürzt ist und jetzt von oben aus der "Schwebe" auf ihre Familie herunterblickt. Geschrieben ist das Buch abwechselnd aus der Sicht der drei Charaktere. Während Eve und Brady mit ihrer Trauer ganz unterschiedlich umgehen, beiderseits aber von Schuldgefühlen gequält werden und der Frage auf den Grund gehen, was in ihrem Verhalten Maddy zu ihrer Entscheidung getrieben haben könnte, versucht Maddy von oben herab in das Leben der beiden einzugreifen, ihnen Botschaften zu schicken und eine neue Frau in ihr Leben zu integrieren, die den beiden gut tun könnte.

    Gerade der Aspekt, dass Maddy kleine Botschaften schicken und sich in die Gedanken ihrer Liebenden schleichen kann, hat mir besonders gut gefallen. Nicht nur hat diese Vorstellung etwas Tröstendes - dass Verstorbene uns nie wirklich verlassen -, dadurch sind auch viele schöne Szenen entstanden, in denen sich Brady und Eve an Maddy zurückerinnern. Diese Rückblenden - die positiven - haben mir mit am besten gefallen, besonders jene, die die Mutter-Tochter-Beziehung in den Mittelpunkt rücken.

    Natürlich gibt es aber auch negative Rückblenden, die eher bedrücken. Szenen, an die sich Brady und Eve zurückerinnern und in denen sie Gründe für Maddys Entschluss suchen. Bradys und Eves Fehler, die dabei ans Licht kommen, sind frei von großem Drama, sondern unglaublich lebensnah, wie wir sie wohl alle kennen. Es geht hauptsächlich um Wertschätzung. Dieses Realistische war es, was mich besonders berührt und betroffen gemacht hat. Wir lesen hier keine Geschichte mit absurden Familiendramen, sondern eine Geschichte aus dem Leben, wie sie sich tatsächlich zutragen könnte.

    Handlungstechnisch ist das Buch erwartungsgemäß eher ruhig, von der Atmosphäre her mal bedrückend, mal aufatmend leicht und in vielen, vielen Zeilen verstecken sich wichtige Lebensweisheiten.

    "Es ist da und es tut weh, aber es wird ... ich weiß nicht ... vertraut." (S. 249)

    "Einen Menschen zu lieben macht ihn nicht zu dem, den man sich wünscht; es macht einen verwundbar durch das, was er wirklich ist." (S. 317)

    "Die wichtigste Anerkennung, die man im Leben verdienen kann, ist die eigene." (S. 319)

    Die Frage nach Maddys Beweggründen zieht sich durch das ganze Buch und ist der Aspekt, der die nötige Spannung hineinbringt, denn manchmal dümpelt die Handlung schon ein wenig vor sich hin. Dazu trägt auch bei, dass ab einem gewissen Punkt Hintergrundgeschichten von Nebencharakteren in den Mittelpunkt treten, die für die Geschichte wenig relevant erscheinen. Das war mir manchmal etwas zu viel und ich hätte die Szenen nicht vermisst, wenn es sie nicht gegeben hätte.

    Insgesamt bin ich mit der Entwicklung der Geschichte und der Charaktere jedoch sehr zufrieden. Es hat Spaß gemacht, Eve und Brady dabei zu begleiten, wie sie sich einander wieder annähern und gemeinsam lernen, mit dem Verlust von Maddy umzugehen. Menschen, die jemanden verloren haben, werden sich hierin sicherlich wiederfinden ... es berührt, macht nachdenklich, weckt auf und gibt auch ganz viel Hoffnung.

    Fazit

    Dieses Buch hat mich sehr oft zu Tränen gerührt, mir gleichzeitig aber immer wieder auch ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert - vor allem am Ende. Es hat mich berührt, nachdenklich gestimmt und mir viele Lebensweisheiten mit auf den Weg gegeben. Den Punktabzug gibt es für das manchmal etwas träge Lesen. Trotzdem alles in allem ein schönes Buch!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Michaela F., 17.03.2018 bei bewertet

    Maddy sucht die richtige Frau für ihren Ehemann und ihre 17-Jahrige Tochter. Sie sucht allerdings aus dem Jenseits, denn Maddy ist vom Dach der Bibliothek gestürzt. Ihr Mann Brady und die gemeinsame Tochter Eve können sich das einfach nicht erklären, was haben die beiden Falsch gemacht, damit Maddy sie freiwillig verlassen wollte. Brady wird bewusst, dass er seine Tochter gar nicht mehr richtig kennt. Beide versinken in tiefer Trauer und suchen die Fehler bei sich. Maddy beobachtet die beiden und versucht sie in die richtige Richtung zu lenken. Sie greift oft mit wohlüberlegten Worten ein und setzt sie ihn die Ohren ihrer Liebsten. Kann Maddy die beiden wieder näher zueinander bringen, ohne Körperlich anwesend zu sein?

    Ein zutiefst berührendes Buch das die ein oder andere Träne fordert, einen aber auch hin und wieder ein Lächeln auf die Lippen zeigt. Man lernt viel über die Liebe einer Mutter und Ehefrau, die den Tod überdauert. Es ist ein komischer Moment wenn man die letzte Seite liest und realisiert, dass das Buch zu ende ist.

    Ich kann Das Buch wirklich nur wärmstens weiterempfehlen, lest es, verschenkt es, liebt es.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Larissa B., 01.04.2018 bei bewertet

    'Für immer ist die längste Zeit' erzählt die Geschichte von Maddy, die beim Sturz vom Dach der Bibliothek stirbt, ihrem Mann Brady und ihrer Tochter Eve.
    Jeder der Kapitel ist unterteilt in drei Teile: So erzählen Maddy, Brady und Eve jeweils ihre Geschichte,
    Maddy befindet sich in einer Zwischenwelt und versucht das Leben ihrer Hinterbliebenen zu beeinflussen. Auch, wenn die Vorstellung schön ist, dass das klappen könnte, fand ich Maddys Anteile nicht unbedingt notwendig. Das Buch aus der Eves und Bradys Perspektive zu schreiben, wäre auch ausreichend gewesen.
    Eve und Brady entwickeln sich während der knapp 400 Seiten und finden zueinander. Die Charakterentwicklung ist sehr schön beschrieben.
    Ein schöner, relativ absehbarer Roman, der trotzdem Tiefgang besitzt und zum Nachdenken anregt.
    Leider scheint es bei der Übersetzung einige Fehler gegeben zu haben. Zum einen kommen sehr unbekannte Wörter vor, zum anderen aber auch Wörter, die eher negativ besetzt sind.
    Trotzdem eine klare Leseempfehlung, vielleicht lieber in Originalsprache.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Kuhni77, 03.04.2018 bei bewertet

    INHALT:

    Maddy ist vom Dach der Bibliothek gestürzt, doch landet sie nicht im friedvollen Himmel, sondern blickt aus kurzer Höhe auf ihre Familie herab. Von hier kann sie ihre Familie
    noch sehen, hören und immer wieder in ihre Entscheidungen eingreifen. Maddy taucht in ihren Gedanken auf und gibt Entscheidungshilfen.

    Eve und Brady können es einfach nicht glauben, dass Maddy sich vom Dach der Bibliothek gestürzt hat. Es gab keine Hinweise, dass sie traurig oder verzweifelt war. Oder wollten sie es einfach nicht sehen? Schnell wird klar, dass sie schon mit den einfachsten Alltagssituationen überfordert sind und hier dringend Hilfe brauchen.

    Eine neue Frau muss her und Maddy hat auch schon jemanden im Blick...

    MEINUNG:

    Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Maddy, Eve und Brady erzählt. Sowas gefällt mir immer sehr gut, da man unterschiedliche Meinungen und Perspektiven hat. Man lernt die einzelnen Personen dadurch besser kennen.

    Eve war bis zum Tod ihrer Mutter ein ziemlich verwöhntes Einzelkind. Sie hatte alles und konnte sich immer auf ihre Mutter verlassen. Durch ihre Trauer kapselt sie sich ziemlich ab, trifft sich nicht mehr mit ihren Freunden und findet alles nur noch sinnlos.

    Brady versucht zu verstehen, warum seine Ehefrau diesen Schritt gegangen ist. Was hat ihr im Leben gefehlt und was hat er falsch gemacht? Er merkt schnell, dass er nicht immer der beste Ehemann gewesen ist. Für ihn stand die Arbeit immer an erster Stelle und danach kam irgendwann seine Familie.

    Maddy war eine hingebungsvolle Mutter, perfekte Gastgeberin und Beraterin in allen Lebenslagen. Sie war der Puffer zwischen Eve und ihrem Vater, der nun wegfällt. Aus dem Jenseits versucht sie nun zu helfen, so gut es eben geht. Aber ihre Zeit ist begrenzt.

    Eve und Brady können es einfach nicht fassen, dass Maddy sich vom Dach gestürzt hat. Es gab doch gar keine Anzeichen, dass es ihr nicht gut ging. Was hatten sie wohl übersehen?
    Durch ihr Tagebuch haben sie Maddy etwas besser kennengelernt und gemerkt, dass sie ihr oft Unrecht getan haben. Für sie war immer alles selbstverständlich: „Maddy macht das schon!“
    Sie haben gar nicht gemerkt, was sie alles für sie getan hat und was sie von ihnen zurückbekommen hat. Maddy hat mir an einigen Stellen ziemlich leid getan. Aber das sie deswegen Selbstmord begeht, wollte ich nicht so richtig glauben. Da musste mehr vorgefallen sein.

    „Für immer ist die längste Zeit“ ist der Debütroman von Abby Fabiaschi und der Klappentext verspricht eine ziemlich emotionale Geschichte. Der Roman ist wirklich schön und lässt sich sehr gut lesen, aber mir hat es hier an Emotionen gefehlt. Ich konnte leider mit keinem Protagonisten mitfühlen.

    FAZIT:

    Auch wenn der Roman mich emotional nicht so packen konnte, kann ich ihn trotzdem empfehlen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    4 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kuhni77, 03.04.2018

    INHALT:

    Maddy ist vom Dach der Bibliothek gestürzt, doch landet sie nicht im friedvollen Himmel, sondern blickt aus kurzer Höhe auf ihre Familie herab. Von hier kann sie ihre Familie
    noch sehen, hören und immer wieder in ihre Entscheidungen eingreifen. Maddy taucht in ihren Gedanken auf und gibt Entscheidungshilfen.

    Eve und Brady können es einfach nicht glauben, dass Maddy sich vom Dach der Bibliothek gestürzt hat. Es gab keine Hinweise, dass sie traurig oder verzweifelt war. Oder wollten sie es einfach nicht sehen? Schnell wird klar, dass sie schon mit den einfachsten Alltagssituationen überfordert sind und hier dringend Hilfe brauchen.

    Eine neue Frau muss her und Maddy hat auch schon jemanden im Blick...

    MEINUNG:

    Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Maddy, Eve und Brady erzählt. Sowas gefällt mir immer sehr gut, da man unterschiedliche Meinungen und Perspektiven hat. Man lernt die einzelnen Personen dadurch besser kennen.

    Eve war bis zum Tod ihrer Mutter ein ziemlich verwöhntes Einzelkind. Sie hatte alles und konnte sich immer auf ihre Mutter verlassen. Durch ihre Trauer kapselt sie sich ziemlich ab, trifft sich nicht mehr mit ihren Freunden und findet alles nur noch sinnlos.

    Brady versucht zu verstehen, warum seine Ehefrau diesen Schritt gegangen ist. Was hat ihr im Leben gefehlt und was hat er falsch gemacht? Er merkt schnell, dass er nicht immer der beste Ehemann gewesen ist. Für ihn stand die Arbeit immer an erster Stelle und danach kam irgendwann seine Familie.

    Maddy war eine hingebungsvolle Mutter, perfekte Gastgeberin und Beraterin in allen Lebenslagen. Sie war der Puffer zwischen Eve und ihrem Vater, der nun wegfällt. Aus dem Jenseits versucht sie nun zu helfen, so gut es eben geht. Aber ihre Zeit ist begrenzt.

    Eve und Brady können es einfach nicht fassen, dass Maddy sich vom Dach gestürzt hat. Es gab doch gar keine Anzeichen, dass es ihr nicht gut ging. Was hatten sie wohl übersehen?
    Durch ihr Tagebuch haben sie Maddy etwas besser kennengelernt und gemerkt, dass sie ihr oft Unrecht getan haben. Für sie war immer alles selbstverständlich: „Maddy macht das schon!“
    Sie haben gar nicht gemerkt, was sie alles für sie getan hat und was sie von ihnen zurückbekommen hat. Maddy hat mir an einigen Stellen ziemlich leid getan. Aber das sie deswegen Selbstmord begeht, wollte ich nicht so richtig glauben. Da musste mehr vorgefallen sein.

    „Für immer ist die längste Zeit“ ist der Debütroman von Abby Fabiaschi und der Klappentext verspricht eine ziemlich emotionale Geschichte. Der Roman ist wirklich schön und lässt sich sehr gut lesen, aber mir hat es hier an Emotionen gefehlt. Ich konnte leider mit keinem Protagonisten mitfühlen.

    FAZIT:

    Auch wenn der Roman mich emotional nicht so packen konnte, kann ich ihn trotzdem empfehlen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Kunde, 22.03.2018 bei bewertet

    Maddy springt vom Dach und stirbt. Nun sind ihr Ehemann und ihre 16jährige Tochter auf sich gestellt. Der Mann ist völlig hilflos, die Tochter der typische azfsässige Teenager. Das Chaos beginnt. Sowohl Vater als auch Tochter beginnen Maddy mit anderen Augen zu sehen, denn nun merken sie, wie wertvoll Maddy für die Familie war. Doch Maddy sieht von oben, was mit ihrer Familie passiert und versucht alles in die richtige Bahn zu lenken. 

    Dieser Roman wirkt nach. Denn man bekommt vor Augen gehalten, daß man eben nicht alles als selbstverständlich hinnehmen kann, sondern das Wirken der einem nahestehenden Menschen schätzen sollte. Denn es kann jederzeit sein, daß sie plötzlich nicht mehr da sind. Dies wird in diesem Buch auf eindringliche Art vermittelt. Doch dies ist nicht ausschließlich ein trauriger und nachdenklicher Roman. Nein, an manchen Stellen ist auch ein Prise Humor beigefügt, so daß man das Buch wirklich gern lesen mag.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Anna-Lena K., 27.03.2018

    Das Buch „Für immer ist die längste Zeit“ ist ein Roman von Abby Fabiashi der 2018 im Fischer-Krüger Verlag erschienen ist. Die Handlung spielt in Boston, genau genommen im Ort Wellesley. Hauptcharaktere sind die Mitglieder der Familie ¬Starling, die Geschichte wird abwechselnd aus der Perspektive der einzelnen Figuren erzählt.

    Zentral ist hierbei die Aufarbeitung des Todes der Mutter. Da ihr Selbstmord unerwartet kam und sie auch kein Abschiedsbrief hinterlassen hat, stellt sich die Familie immer die Frage nach dem „Warum?“. Madeline hat Tagebücher hinterlassen, in denen Eve und Brady Antworten suchen. Madeline hingegen versucht aus diesem „Zustand“, in dem sie sich befindet, Abläufe und Emotionen der Verbliebenen positiv zu manipulieren.

    Die Geschichte beginnt einige Zeit nach dem Selbstmord der Mutter. Madeline war diejenige, die das Alltagsleben der Familie gemanagt hat. Letztendlich war sie auch die Verbindung zwischen Vater und Tochter. Während Brady sich nach dem Selbstmord in die Arbeit stürzt und seiner Tochter am liebsten aus dem Weg geht, zieht sich Eve immer mehr aus ihrem alten Leben und besonders vor ihren Freunden zurück. Sie macht sich Vorwürfe und sehnt sich nach der Aufmerksamkeit ihres Vaters. Brady macht sich hingegen Vorwürfe und kommt mit sich selbst nicht zurecht. Gespräche zwischen Vater und Tochter gestalten sich schwierig und enden meistens im Streit. Was sie nicht wissen: Madeline beobachtet sie aus ihrer jetzigen Situation heraus und sendet ihnen Hinweise. Diese Nachrichten kommen auch an, nur werden sie von den betreffenden Personen als Erinnerungen ihrerseits oder als eigene Einfälle verbucht.

    Die Sprache des Buches ist einfach gehalten und lässt sich flüssig lesen. Teilweise hatte ich den Eindruck, dass Textpassagen mit Worten künstlich „aufgebläht“ wurden, wodurch der Lesefluss gestört wurde. Die Charaktere der Hauptfiguren waren aber sehr gut dargestellt. Besonders Bemerkenswert fand ich, dass der Leser die Hauptpersonen durch die starken Erinnerungen der jeweils anderen Figuren so gut kennenlernen konnte. Ein besonderes Faible hat die Autoren anscheinend auch für gute Phrasen. Da diese besonders bei der Mutter und der später zu der Familie stoßenden Rory einen wesentlichen Charakterzug ausmachen, wird damit nicht gespart.
    „Das Ende hängt vom Anfang ab“ oder „Unser Leben ist ein Geschenk und die Konsequenz ist der Tod“. So nimmt der Leser auch einige Weisheiten für sich mit.
    Der Gesamteindruck des Buches war bei mir sehr gut. Zuerst wusste ich nicht genau, ob es merkwürdig werden würde, da sich die Madeline in einer undefinierten Sphäre aufhält. Diese Sorgen waren aber unbegründet. Ich würde dieses Buch uneingeschränkt weiterempfehlen. Besonders an Menschen, die einfach mal etwas anderes Lesen wollen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Anna-Lena K., 27.03.2018 bei bewertet

    Das Buch „Für immer ist die längste Zeit“ ist ein Roman von Abby Fabiashi der 2018 im Fischer-Krüger Verlag erschienen ist. Die Handlung spielt in Boston, genau genommen im Ort Wellesley. Hauptcharaktere sind die Mitglieder der Familie ¬Starling, die Geschichte wird abwechselnd aus der Perspektive der einzelnen Figuren erzählt.

    Zentral ist hierbei die Aufarbeitung des Todes der Mutter. Da ihr Selbstmord unerwartet kam und sie auch kein Abschiedsbrief hinterlassen hat, stellt sich die Familie immer die Frage nach dem „Warum?“. Madeline hat Tagebücher hinterlassen, in denen Eve und Brady Antworten suchen. Madeline hingegen versucht aus diesem „Zustand“, in dem sie sich befindet, Abläufe und Emotionen der Verbliebenen positiv zu manipulieren.

    Die Geschichte beginnt einige Zeit nach dem Selbstmord der Mutter. Madeline war diejenige, die das Alltagsleben der Familie gemanagt hat. Letztendlich war sie auch die Verbindung zwischen Vater und Tochter. Während Brady sich nach dem Selbstmord in die Arbeit stürzt und seiner Tochter am liebsten aus dem Weg geht, zieht sich Eve immer mehr aus ihrem alten Leben und besonders vor ihren Freunden zurück. Sie macht sich Vorwürfe und sehnt sich nach der Aufmerksamkeit ihres Vaters. Brady macht sich hingegen Vorwürfe und kommt mit sich selbst nicht zurecht. Gespräche zwischen Vater und Tochter gestalten sich schwierig und enden meistens im Streit. Was sie nicht wissen: Madeline beobachtet sie aus ihrer jetzigen Situation heraus und sendet ihnen Hinweise. Diese Nachrichten kommen auch an, nur werden sie von den betreffenden Personen als Erinnerungen ihrerseits oder als eigene Einfälle verbucht.

    Die Sprache des Buches ist einfach gehalten und lässt sich flüssig lesen. Teilweise hatte ich den Eindruck, dass Textpassagen mit Worten künstlich „aufgebläht“ wurden, wodurch der Lesefluss gestört wurde. Die Charaktere der Hauptfiguren waren aber sehr gut dargestellt. Besonders Bemerkenswert fand ich, dass der Leser die Hauptpersonen durch die starken Erinnerungen der jeweils anderen Figuren so gut kennenlernen konnte. Ein besonderes Faible hat die Autoren anscheinend auch für gute Phrasen. Da diese besonders bei der Mutter und der später zu der Familie stoßenden Rory einen wesentlichen Charakterzug ausmachen, wird damit nicht gespart.
    „Das Ende hängt vom Anfang ab“ oder „Unser Leben ist ein Geschenk und die Konsequenz ist der Tod“. So nimmt der Leser auch einige Weisheiten für sich mit.
    Der Gesamteindruck des Buches war bei mir sehr gut. Zuerst wusste ich nicht genau, ob es merkwürdig werden würde, da sich die Madeline in einer undefinierten Sphäre aufhält. Diese Sorgen waren aber unbegründet. Ich würde dieses Buch uneingeschränkt weiterempfehlen. Besonders an Menschen, die einfach mal etwas anderes Lesen wollen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Becky Bloomwood, 14.03.2018 bei bewertet

    Abby Fabiaschi erzählt in ihrem Roman Für immer ist die längste Zeit von Brady und seiner Tochter Eve, die nach dem Tod ihrer Mutter Madeline, genannt „Maddy“, voller Trauer, Hilflosigkeit und auch Wut zurückbleiben. Sie wissen nur, dass Maddy vom Dach der Bibliothek gestürzt ist – aber warum? Sie hat keinen Abschiedsbrief hinterlassen. Sehr langsam nähern sich Brady und Eve einander an und versuchen, mit dem Tod der Mutter zurechtzukommen.

    Die emotionale Geschichte zieht ihre Kraft durch die Perspektivwechsel. Abwechselnd kommen Eve, Brady und aus dem „Zwischenreich“ auch Maddy zu Wort. Dadurch habe ich einen sehr guten Einblick in die Gefühlslage der jeweiligen Erzähler bekommen und konnte auch einzelne Handlungen besser nachvollziehen. Wenn ich z. B. dachte, dass Brady sich nicht besonders um seine Ehe und Familie gekümmert hat, wird aus seiner Sicht (oder auch aus Zugeständnissen von Eve und Maddy) deutlich, dass es eben nicht so einfach ist! Eine Geschichte hat immer mehrere Seiten – so auch hier.

    Angesichts der Ausgangssituation bin ich von einem sehr traurigen Buch ausgegangen, doch zum Glück ist es das nicht. Natürlich gibt es immer wieder Szenen, in denen ich ein wenig schniefen musste, doch insgesamt ist Für immer ist die längste Zeit kein deprimierendes Buch. Wenn z. B. Maddy zu Wort kommt, macht sich ein sehr humorvoller Ton breit, zum Teil auch ironisch – und dass, obwohl sie tot ist. Das hat die Geschichte eindeutig aufgelockert.

    Es gibt sehr viele Kleinigkeiten, die mir an diesem Roman gefallen haben. So war Maddy eine absolute Leseratte, was sie zu Sätzen wie „Wenn die Welt es dir schwer macht, nimm dir ein Buch und geh in eine andere“ (S. 270) – eine wunderbare Aussage! Sehr gut fand ich auch, dass Maddy für jede Situation einen passenden Song hatte, den sie auch lauthals angestimmt hat. Es wäre doch schön, wenn das mehr Menschen machen. Das Leben wäre irgendwie wie ein Musical… :) Zauberhaft war auch die kleine Paris-Episode mit Eve und Dameon.

    Ein wenig zu überladen fand ich Für immer ist die längste Zeit dadurch, dass Abby Fabiaschi nicht nur die Geschichte von Eve und Brady nach dem Tod der Mutter/Frau erzählt, sondern diese auch noch verzweigt. So hat Bradys Mutter Geheimnisse, die ans Licht kommen und denen Brady nachgeht. Die Geschichte verläuft schnell im Sand und war für meinen Geschmack überflüssig. Vielleicht hätte hier lieber eine andere Geschichte etwas mehr angerissen werden sollen, nämlich wie es zu diesem Ende mit Brian gekommen ist - die Erklärung war mir viel zu kurz, um glaubhaft zu sein. Insgesamt war mir das Ende durch verschieden Konstellationen zu „rosarot“. So vieles wurde auf den letzten Seiten zusammengepresst.

    Fazit: Eine sehr emotionale und teils etwas zu verzweigte Familiengeschichte

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Anja R., 20.03.2018 bei bewertet

    Berührt und regt zum Nachdenken an

    Nach einem Sturz vom Dach der Bibliothek endet Maddys Leben. Ihr Ehemann Brady und ihre pubertierende Tochter Eve sind verzweifelt. Sie werden von großen Schuldgefühlen geplagt. Denn keiner von beiden hat die Anzeichen, dass Maddy unzufrieden mit ihrem Leben sein könnte, wahrgenommen. Maddy hängt irgendwo zwischen den Welten fest. Aus kurzer Höhe beobachtet sie die Trauer ihrer Familie und weiß, dass sie eingreifen muss, damit die beiden ohne sie weiterleben können. Doch Einfluss zu nehmen ist gar nicht so einfach, denn Maddys Möglichkeiten sind stark begrenzt. Sie setzt jedoch alles daran, die Beziehung zwischen Vater und Tochter zu festigen...

    Im Zentrum der Handlung stehen die verstorbene Madeline, ihre Tochter Eve und Madelines Ehemann Brady. Das Geschehen wird aus diesen drei unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Da dabei stets die Ich-Form, der gerade erzählenden Person verwendet wird, bekommt man einen guten Einblick in die Gefühle der Hauptprotagonisten und kann außerdem beobachten, wie sie aufeinander wirken und wie ihr Verhältnis zueinander ist. Man kann die Schuldgefühle, die Trauer und die Hilflosigkeit, die Eve und Brady empfinden, glaubhaft nachvollziehen und verfolgt gebannt, wie sich die beiden im Verlauf der Handlung weiterentwickeln. Obwohl man es bei diesem Grundthema kaum glauben mag, gibt es auch immer wieder Szenen, bei denen man unverhofft schmunzeln muss, denn Maddy selbst sorgt dafür, dass die Handlung aufgelockert wird.

    Der Einstieg in das Buch gelingt mühelos, denn der Schreibstil ist sehr flüssig und äußerst angenehm lesbar. Dadurch fliegt man förmlich durch die Seiten. Genau wie Maddys Familie, stellt man sich die Frage, warum Maddy sich vom Dach der Bibliothek gestürzt hat. Nach und nach erfährt man einiges aus dem Familienleben und meint gerade Maddy gut genug zu kennen, um nicht an einen Selbstmord zu glauben. Die Ungewissheit schwebt zwischen den Zeilen, sodass man unbedingt erfahren möchte, was den Sturz ausgelöst hat.

    Ich habe mich beim Lesen dieses Romans ausgesprochen gut unterhalten und ihn innerhalb kurzer Zeit verschlungen. Durch die unterschiedlichen Blickwinkel konnte ich die Handlungen und Gefühle der Protagonisten sehr gut nachvollziehen und mich deshalb ganz auf die Erzählung einlassen. Es gab immer wieder Szenen, die mich tief berührt und zum Nachdenken angeregt haben. Und dann gab es Momente, in denen ich ganz unverhofft schmunzeln musste. Diese Mischung wirkte auf mich äußerst gelungen. Ich gestehe allerdings, dass es, für meinen Geschmack, auch ein paar Längen gab, doch bei diesem Gesamtpaket konnte ich gut darüber hinwegsehen. Auf meiner persönlichen Bewertungsskala erhält das Buch vier von fünf möglichen Sternen und eine klare Leseempfehlung.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein