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Alle Kommentare
  • Janina K.

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Janina K., 24.03.2022

    Das Buch steht seinem Vorgänger in nichts nach. Die Personen sind mir sofort wieder vertraut gewesen, als sei Band 1 nicht schon vor einem Jahr erschienen. Die erste Leiche taucht als Mumie im Fundus des Museums auf und Kommissar von Herzfeldt fängt im Laufe des Krimis mehr als einmal an, an seinem Verstand zu zweifeln. Seine Freundin ermittelt unterdessen im neu eröffneten Zoo. Die Hauptattraktion: Menschen aus Afrika. Was heute unvorstellbar ist, war zur damaligen Zeit Gang und Gebe. Mein Fazit: Unbedingt lesen und nichts anderes in der Zeit vornehmen!

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  • 5 Sterne

    35 von 64 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Hornita, 31.03.2022

    Sehr gelungener Historischer Krimi ;
    Für mich war es das erste Buch von Oliver Pötsch und es hat nicht gestört, dass ich das erste Buch aus der Totengräber-Reihe nicht kenne. Es gab zwar ab und zu kleine Hinweise zu den Zusammenhängen, aber ich kann das erste Buch noch unvorbelastet lesen und freue mich darauf. Dieser zweite Fall hat mir sehr gut gefallen, er ist wirklich gut recherchiert und die historischen Details werden nicht nur im Hauptgeschehen, sondern auch in vielen kleinen Randbemerkungen liebevoll eingewoben. Die Atmosphäre der damaligen Zeit wird gut transportiert und ich habe viele Szenen direkt vor Augen gehabt. Der Kriminalfall besteht aus zwei Ermittlungen, die sehr komplex sind und am Ende entsprechend der damaligen Möglichkeiten voll aufgeklärt werden. Die Hauptfiguren sind sehr sympathisch beschrieben und da sich am Buchanfang eine Übersicht der Personen befindet, konnte ich alle sofort problemlos einordnen. Besonders gut gefallen haben mir die Unterhaltungen auf „wienerisch“, die (für mein bayerisches Ohr) korrekt paraphrasiert wurden und damit die Glaubhaftigkeit unterstützen. Am Ende findet sich noch ein sehr informatives Nachwort vom Autor hinsichtlich der historischen Hintergründe und dichterischen Freiheiten. Insgesamt sehr gelungen!

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  • 5 Sterne

    31 von 57 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    buchleserin, 04.04.2022

    Wien 1894: Ein berühmter Professor für Ägyptologie wird tot in einem Sarkophag aufgefunden, bestattet als Mumie. Ein Fluch oder Mord? Inspektor Leopold von Herzfeldt ermittelt in dem Fall und der Totengräber Augustin Rothmayer steht ihm mit Rat und Tat zu Hilfe. Er kennt sich mit der Konservierung von Toten aus. Doch dies bleibt nicht der einzige Fall für Inspektor Leopold von Herzfeldt. Die Polizei von Wien hat allerhand zu tun.
    Oliver Pötzsch hat einen ganz tollen Schreibstil. Man taucht sofort ein in seine Geschichten und fühlt sich an Ort und Stelle versetzt. Der Wiener Dialekt war nicht immer einfach zu lesen, passt aber wunderbar zu diesem historischen Kriminalroman. Ein wenig Humor ist auch teilweise dabei und natürlich eine spannende Handlung. Hier ermittelt Leopold von Herzfeldt und wird vom Totengräber und auch von seiner Freundin Julia unterstützt, die als Fotografin für die Polizei zuständig ist. Sie fotografiert die Mordopfer. Die Arbeit und das Privatleben unter einen Hut zu bringen ist nicht immer einfach für Leo und Julia. Noch dazu hat Julia eine kleine taubstumme Tochter und hat ein Zimmer in einem Bordell. Die Beziehung ist eine Herausforderung für das Paar.
    Dieser historische Roman ist Band 2 der Totengräber-Reihe. Den ersten Band der Reihe „Das Buch des Totengräbers“ habe ich bisher nicht gelesen, werde dies aber unbedingt nachholen. Mir gefallen auch seine historischen Romane um die Henkerstochter.
    Mir hat dieser historische Kriminalroman richtig gut gefallen und bekommt von mir eine ganz klare Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    24 von 45 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lesemaus, 24.04.2022

    Spannende Ermittlungsarbeit in Wien um die Jahrhundertwende

    Oliver Pötzsch entführt uns wieder nach Wien am Ende des 19. Jahrhunderts und lässt uns tief in mehrere unvorhersehbare und wendungsreiche Kriminalfälle eintauchen. Für das Verständnis muss man nicht unbedingt Band 1 gelesen haben (aber es lohnt sich!).
    Inspektor Leopold von Herzfeldt muss verschiedene Fälle aufklären. Zum einen gilt es den Mörder zu finden, der junge Männer grausam umbringt und ihnen die Genitalien verstümmelt. Außerdem wurde im kunsthistorischen Museum die mumifizierte Leiche eines Professors gefunden, der erst vor kurzem präpariert wurde.
    Der Spannungsbogen wird konstant hochgehalten und die verschiedenen zu verfolgenden Handlungsstränge werden geschickt miteinander verwoben. Auch das Ende ist sehr stimmig. Es ist eine wunderbare Mischung aus Krimi, Privatleben der Protagonisten und interessanter Zeitgeschichte.
    Im Laufe der spannenden Geschichte erfährt man vielerlei Informatives sowohl über Ägyptologie, Antisemitismus, Prostitution, Menschenzoo etc. als auch die Anfänge der polizeilichen Ermittlungstechniken.
    Die Charaktere sind sehr individuell und interessant, werden sehr detailliert geschildert und haben alle ihre Ecken und Kanten. Am besten gefallen hat mir Julia, die eine heimliche Beziehung mit Leo unterhält und ihm bei seinen Ermittlungen zur Seite steht. Sie ist alleinerziehend, verhält sich sehr souverän in der Männerwelt und kann ihre Geheimnisse gut für sich behalten.
    Den Schreibstil fand ich unglaublich atmosphärisch, bildhaft und angenehm zu lesen. Man erlebt diese Zeit in Wien hautnah mit.
    Ich freue mich schon auf den nächsten Teil. Klare 5 Sterne!

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Suzann K., 16.04.2022 bei bewertet

    In der Unterwelt von Wien
    "Das Mädchen und der Totengräber" von Oliver Pötzsch ist schon der zweite Fall aus der Leopold von Herzfeldt- Reihe. Ich habe auch den ersten Teil gelesen und sehr gemocht. Auch dieser Fall hat mich nicht enttäuscht und ich würde hier auch gerne noch weitere lesen.
    Im Wien des Jahres 1894 taucht im Kunsthistorischen Museum eine Leiche auf, die da in dieser Form nicht hingehört. Der Tote ist ein berühmter Professor für Ägyptologie und wird erst seit kurzer Zeit vermisst. Gefunden wird aber seine fachgerecht präparierte Mumie. Das stellt die Ermittler natürlich vor so einige Rätsel. Wie gut, dass Totengräber Augustin Rothmayer grade ein Buch über die Totenkulte verschiedener Völker schreibt, von dem wir hier auch immer einige Auszüge zu lesen bekommen.
    Leopold bringt hier modernere Ermittlungsmethoden ins Spiel, die nicht bei jedem Anklang finden, seine Freundin macht Tatortfotos, was auch nicht als Arbeit für eine Frau empfunden wird und der Totengräber hilft mit seinem sehr umfangreichen Wissen über alles Tote in der Welt. Die Figuren sind lebensecht und sympathisch, die Kriminalfälle verzwickt und spannend und das ganze Buch trotz viel Tod und Blut ist mit viel Humor geschrieben.
    Sehr gut haben mir die Ausflüge in das historische Wien gefallen und die Schilderung einiger, für uns, sehr ausgefallenen Zeitvertreibe dieser Epoche.
    Das Buch ist für Krimi-Fans genauso zu empfehlen wie für die Leser von historischen Geschichten, ich warte gespannt auf den nächsten Teil.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    EvelynM, 16.06.2022

    An den ersten Fall von Leopold von Herzfeldt und dem Totengräber Augustin Rothmayer kam ich durch einen Büchertausch. Ich habe das Buch verschlungen. Es machte nicht nur viel Spaß ins Wien des späten 19. Jahrhunderts einzutauchen, auch die beiden so gegensätzlichen Charaktere der beiden Hauptdarsteller kennenzulernen war mir eine wahre Freude.
    Das Cover lässt auch ohne den Titel erkennen, dass die Ermittlungen von Herzfeldt weitergehen. Und dann spielt auch noch das alte Ägypten, dessen Totenkult und -die Entdeckung eines Grabes eine große Rolle. Gleich zu Beginn des Buches wird es spannend und ich kann mir lebhaft vorstellen, wie der Archäologe Strössner durch die Wüste irrt, um dann diese unglaubliche Entdeckung zu machen. Danach der Sprung nach Wien zu Julia, Leopold und der grausam entstellten Leiche eines jungen Mannes. Als wäre das nicht schon genug, taucht unversehens eine Mumie in den Kellern des Kunsthistorischen Museums auf. Diese gibt Leo einige Rätsel auf und bringt ihn in Lebensgefahr. Seine Beziehung zu Julia, die inzwischen als Tatortfotografin arbeitet, leidet sehr unter der vielen Arbeit und den viel zu seltenen Momente der Zweisamkeit.

    Der Totengräber Augustin Rothmeyer hat da ganz andere Sorgen, die sich um seine kleine „Mitbewohnerin“ drehen, die das Herz des knurrigen Mannes gewonnen hat. Er kann es nicht lassen, Leo bei seinen Ermittlungen reinzureden und wird zudem auf das Thema Totenkult der Völker gebracht, das ihn zu einem neuen Buch inspiriert.

    Innerhalb weniger Seiten war ich mitten drin im Wien des Jahres 1894 und freute mich sehr auf das Wiedersehen mit Leo, Julia und Augustin. Die 3 bilden teils unfreiwillig ein ausgesprochen kluges Team. Der Autor versteht es auch den ganz privaten Alltag der Protagonist*innen in die Ermittlungen einzuweben. So lernen die Leser*innen die doch sehr unterschiedlichen Charaktere und deren Gefühlsleben immer besser kennen und verstehen. Gerade Julia hat es nicht leicht und muss sich durchbeißen. Leo schwebt in Lebensgefahr und ich beneide ihn keineswegs um seine Aufgabe, die verschiedenen, blutigen Morde aufzuklären. Augustin erobert in diesem Teil mein Herz, das er endlich öffnet und für einen anderen Menschen einsteht und kämpft. Er ist und bleibt der ungewöhnlichste Charakter in dieser Krimireihe und sein Wissen mag gruselig erscheinen, jedoch hilft es auch Leo so manches Mal bei seinen Ermittlungen.

    Der Autor erzeugte schon auf den ersten Seiten seines Buches eine atemlose Spannung. Genau das erwarte ich von einem grandiosen, geschichtlich gut recherchierten und wendungsreichen Krimi, der mich gut unterhält, mir den Atem stocken und mich das Buch keinen Moment aus den Händen legen lässt. Die Wiener Mundart gefällt mir gut und Oliver Pötzsch hat sie gekonnt in das Buch eingeflochten. Als „Piefke“ stelle ich mir ganz gerne vor wie Leo an seine Grenzen stößt und sich das eine oder andere Mal gegen Vorurteile durchsetzen muss.

    Ich möchte erwähnen, dass das Nachwort ebenfalls sehr interessant und spannend geschrieben ist, da sowohl die Völkerschauen als auch die s.g. Mumienpartys beschrieben werden. Unglaublich, was zu Ende des 19. Jahrhunderts als „chic“ und „normal“ galt!

    Als Ägyptenfan hat mich die Geschichte zur Mumifizierung und der Totenkult fasziniert. Es gab eine Zeit, da habe ich jede Menge Sachbücher über das alte Ägypten verschlungen und das Ankh begleitet ich seit 16 Jahren durch mein Leben.

    Mit großer Ungeduld und Vorfreude erwarte ich den 3. Band der Krimiserie, um erneut ins „alte“ Wien einzutauchen, den Ermittlungen von Leo von Herzfeldt zu folgen, Julia bei ihrer beruflichen Laufbahn zu verfolgen und Augustins immensem Wissen und seinem großen Herz wieder zu begegnen.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Knopf, 24.06.2022

    Wer treibt alles sein Unwesen in Wien?

    Bei: ' Das Mädchen und der Totengräber' handelt es sich um den zweiten Band der historischen Krimireihe um Leo(pold) von Hertzberg. Richtig angekommen und akzeptiert ist der etwas arrogante Kommissar im Kommissariat und in Wien noch nicht, aber er ist ein tüchtiger Beamter, der sich für alle neue Methoden begeistern kann und diese auch äußerst effektiv anwendet.
    Diesmal haben sie es mit einer Mumie zu tun, die nicht so alt ist, wie es den Anschein erwecken sollte. Ein führender Ägyptologie wurde nach alter Methode mumifiziert und ins Kunsthistorische Museum eingelagert. Wer macht so etwas und warum? Auch zwei seiner früheren Expeditionsteilnehmer wurden schon ermordet.
    Außerdem treibt sich noch 'Das Phantom' in Wiens Unterwelt herum, ermordet junge Stricher und entfernt ihnen nach dem Tod ihre Geschlechtsteile. Auch hier die Frage: Wer macht so etwas und warum. Wie sich herausstellt, muss diese Mordserie schon länger anhalten.
    Gleich nach Eröffnung des neuen Tierparks wird ein junger Pfleger von einem Löwen zerfleischt. Der farbige Häuptling der Völkerschau wird verhaftet und unter unmenschlichen Bedingungen verwahrt. Julia, Leos heimliche Freundin, glaubt an dessen Unschuld und setzt alles dran, diese zu beweisen.
    Auch der Totengräber Rothmayer hat seine Probleme, kann aber durch sein Wissen über Beerdigungsrituale wieder ungemein helfen. Stellt aber seine Bedingungen.
    Insgesamt ein sehr guter Krimi im Wien vor über 100 Jahren, sympathische Protagonisten mit meist liebenswerten Macken und viel Hintergrundwissen.
    Mir hat der zweite Band noch etwas besser gefallen als der erste. Vielleicht lag es daran, dass er im Mai spielte und nicht im November und der Zentralfriedhof nicht mehr die zentrale Rolle spielte.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Mine_B, 01.05.2022

    Der Autor Oliver Pötzsch hat mit dem historischen Kriminalfall „Das Mädchen und der Totengräber“ den zweiten Fall für Leopold von Herzfeldt geschrieben. Hierbei ist es meiner Meinung nach nicht zwingend erforderlich, dass man den Vorgänger „Das Buch des Totengräbers“ bereits gelesen hat. Jedoch steigert es meiner persönlichen Ansicht nach das Lesevergnügen, wenn man die Charaktere bereits kennt.

    Der Autorenname Oliver Pötzsch war mir persönlich kein Fremdwort mehr. Habe ich doch schon einige historische Romane aus seiner Feder gelesen. Besonders seine historische Reihe rund um die Henkerstochter ist vielen Lesern von diesem Genre ein Begriff. Aber durch sein eigenständiges Werk „Die Burg der Könige“ hat sich Pötzsch einen Platz in meinen Lieblingsbüchern gesichert. Und auch der erste Teil rund um den Ermittler von Herzfeldt konnte mich schon sehr begeistern. Daher waren meine Erwartungen an diese historische Fortsetzung doch recht hoch und dennoch konnte der Autor diesen Hoffnungen gerecht werden.
    Schon der erste Blick in das Buch bietet einen positiven ersten Eindruck. Dieses ist mit einer historischen Karte von Wien und einem umfangreichen Personenregister ausgestattet.
    Der Schreibstil von Oliver Pötzsch ist, wie ich es nicht anders aus seinen bisherigen Büchern gewohnt war, wieder sehr angenehm, sodass sich das historische Buch mit Krimieinfluss flüssig lesen lässt. Die Seiten sind sehr zügig dahingeflogen, es entsteht eine regelrechte Sogwirkung – man möchte dieses etwa 500 Seiten umfassende Werk nur ungern wieder aus der Hand legen. Nur allzu schnell war das Werk ausgelesen, und ich habe hier wirklich jede einzelne Seite genossen. Auch schafft es der Autor gekonnt, eine dichte und packende Atmosphäre aufzubauen. Ich hatte hierbei das Gefühl, dass der Autor einen in die damalige Zeit hineinkatapultiert und sieht dadurch die Welt aus den damaligen Blickwinkeln im Zusammenhang der damaligen Zeit. Auch die Darstellung der beschriebenen Orte und der handelnden Personen ist sehr gelungen. Ich konnte mir alles nur allzu gut vorstellen, wurde in diese vergangene Zeit hineingesaugt und hatte das Gefühl mitten im Geschehen zu sein. Spannend wird hier eine packende Geschichte erzählt. Schon auf den ersten Seiten wird der Leser sofort in das Geschehen hineingezogen. Mitten in Wien wird eine frische Mumie gefunden, dessen Todesumstände sehr mysteriös sind. Aber auch weitere Mordfälle geschehen, welche Grund zum Rätseln geben. Immer tiefer wird man in diesen spannenden Strudel hineinzogen und schon bald stellt man seine eigenen Ermittlungen und Vermutungen an, überlegt wie die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Taten sein könnte und was wohl dahintersteckt.
    Gut gefallen haben mir auch dieses Mal wieder die Anfänge von neuen Kapiteln. Diese beginnen mit einem Auszug aus dem Werk von dem Totengräber Augustin Rothmayer „Totenkult der Völker“. Diese sind immer sehr unterhaltsam und zeitgleich informativ.
    Von der Aufstellung der Charaktere bedient sich Pötzsch schon bei den altbekannten Gesichtern aus dem Vorgängerroman. Im Zentrum steht der fortschrittliche und noch junge Ermittler Leopold von Herzfeldt. Dieser ist noch nicht lange in Wien, kommt eigentlich aus einer jüdischen Familie, welche in Graz sesshaft ist. Leopold hat es mit seinen Arbeitskollegen nicht immer einfach – besonders, weil er neue Ermittlungsmethoden in Wien einführen möchte und dabei oftmals auf taube Ohren stößt, aber auch Leopold selber ist nicht immer ein einfacher Charakter. Zu gerne hätte ich ihn manchmal geschüttelt. Stellenweise war er mir nicht immer sympathisch. Besonders zu Beginn des Buches wirkte er auf mich recht oberflächlich und von materiellen Dingen besessen. Sein Privatleben mit Julia hat unter seinem Beruf zu leiden, als Ermittler hat man nicht pünktlich Feierabend. Aber auch sein Umgang mit ihr und der Tochter Sissi ist nicht gut für die gemeinschaftliche Beziehung. Am Ende macht Leo ein Umdenken durch, sodass sich auch sein Verhalten in Bezug auf seine Mitmenschen ändert. Ich hoffe, dass dies von Dauer sein wird. An der Seite von Leo ist auch dieses Mal wieder Julia Wolf, welche nun als Tatortfotographin arbeitet. Sie hat ihr Herz an richtiger Stelle und hilft auch denjenigen, welche sich nicht selbst helfen können und wenn Julia der Überzeugung ist, dass sie unschuldig sind, dann setzt sie alle Hebel in Bewegung.
    Und dann kommen wir noch zu meinem einzigen Kritikpunkt. Der Totengräber Augustin Rothmayer. Ich mag diesen kauzigen Charakter sehr gerne, welcher durch seine geistigen und umfangreichen Gedankengänge zu bestehen weiß. An seiner Seite lebt nun die junge Anna mit, welche er nicht ganz legal aufgenommen hat. Wie kann man diesen beiden überzeugenden Charakteren nur so wenig Raum geben? Besonders wenn der Titel des Buches den beiden gewidmet ist? Ich hätte nur zu gerne mehr über Augustin gelesen – seine Szenen bereichern dieses Buch ungemein. Daher bitte mehr davon!

    Insgesamt konnte mich der Autor Oliver Pötzsch mit seinem neuen historischen Kriminalfall „Das Mädchen und der Totengräber“ wieder in seinen Bann ziehen. Ich wurde ausgesprochen gut unterhalten. Ich bin im bereits vergangenen Wien an der Seite von Leopold von Herzfeldt gewandelt und bin dem Geheimnis einer Mumie auf der Spur gewesen. Dafür möchte ich 4,5 Sterne vergeben und eine klare Leseempfehlung für alle Leser von historischen Romanen aussprechen.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Melanie H., 23.04.2022

    guter 2. Band
    Genre: Historischer Roman

    Erwartung: Ein spannendes Buch mit vergangener Atmosphäre

    Meinung:

    Das erste Buch hat mir schon gut gefallen und ich war auf die Fortsetzung gespannt. Der Schreibstilist gut zu lesen. Auch mit dem Dialekt hatte ich keine Probleme. Ich bin gut in das Buch hinein und voran gekommen. Ab der zweiten Hälfte hätte es für mich etwas mehr zusammengefasst sein können - mir war es ein bisschen zu lang.

    Die Atmosphäre ist gut beschrieben. Gerade auch mit der Mumie ging es spannend los. Leo und Julia finde ich von den Charakteren her ganz gut gelungen. Wen ich aber ein bisschen ins Herz geschlossen habe ist der Totengräber Augustin. Über / von ihm hätte ich gerne mehr gelesen.

    Der Fall war, wie gesagt, zwar durchaus spannend; es war mir aber zwischenzeitlich etwas zu lang zu lesen.

    Das Ende war überraschend.

    Fazit: Trotzdem gibt es (noch) 4 Sterne von mir für das Buch.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    KiMi, 30.05.2022 bei bewertet

    Das Buchcover das 2. Bandes der Leopold von Herzfeldt Reihe des Autors Oliver Pötzsch ist wieder sehr gut gestaltet und passt optisch hervorragend zum ersten Band.
    Der Schreibstil und Aufbau der Geschichte lassen wieder keine Wünsche offen und es mangelt nicht an Spanung. Diesmal geht es vom Titel her um das Mädchen Anna und den Totengräber Augustin Rothmeyer der ja auch schon in Band 1 eine wesentliche Rolle spielte.
    Julia Wolf die Tatortfotografin und "Freundin" von Leopold von Herzfeldt geht jetzt mehr ihren eigenen Weg und stellt auf eigene Faust Ermittlungen an, was für die damalige Zeit wohl schon ziemlich besonders ist. Aber zwischendurch kommt dann doch noch für meinen Geschmack etwas zu viel Naivität durch, aber das kann sich ja noch entwickeln. Überhaupt finde ich toll die Entwicklung der einzelnen Personen und ihrer Verbindungen zu verfolgen und freue mich schon sehr auf das nächste Buch der Reihe.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    KiMi, 30.05.2022

    Das Buchcover das 2. Bandes der Leopold von Herzfeldt Reihe des Autors Oliver Pötzsch ist wieder sehr gut gestaltet und passt optisch hervorragend zum ersten Band.
    Der Schreibstil und Aufbau der Geschichte lassen wieder keine Wünsche offen und es mangelt nicht an Spanung. Diesmal geht es vom Titel her um das Mädchen Anna und den Totengräber Augustin Rothmeyer der ja auch schon in Band 1 eine wesentliche Rolle spielte.
    Julia Wolf die Tatortfotografin und "Freundin" von Leopold von Herzfeldt geht jetzt mehr ihren eigenen Weg und stellt auf eigene Faust Ermittlungen an, was für die damalige Zeit wohl schon ziemlich besonders ist. Aber zwischendurch kommt dann doch noch für meinen Geschmack etwas zu viel Naivität durch, aber das kann sich ja noch entwickeln. Überhaupt finde ich toll die Entwicklung der einzelnen Personen und ihrer Verbindungen zu verfolgen und freue mich schon sehr auf das nächste Buch der Reihe.

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  • 5 Sterne

    Tanja P., 14.04.2022

    Der Styx von Wien

    Leopold von Herzfeldt muss sich auf seiner Dienststelle immer noch gegen die Anfeindungen seiner Kollegen wehren, die ihn hassen, weil er jung ist und mit modernen Methoden arbeitet und, weil er Jude ist. Auch sein Vorgesetzter ist nicht immer gegen Vorurteile gefeit, aber er traut ihm einiges zu und betraut ihn mit der Aufklärung eines sehr ungewöhnlich Falls – im Kunsthistorischen Museum wird die mumifizierte Leiche von Professor Alfons Strössner gefunden, der angeblich seit 3 Monaten auf Ausgrabungen in Ägypten weilt. Strössner war vor Jahren auf einer Expedition, deren Mitglieder inzwischen fast alle gestorben sind – sind sie dem Fluch einer Mumie erlegen?! Man wünscht sich Diskretion und keinerlei Aufsehen oder gar eine Pressemeldung. Da Leo so unauffällig wie möglich ermitteln soll, sucht er Hilfe bei Totengräber Augustin Rothmayer, der sich schon von Berufs wegen mit Mumien auskennt und gerade ein Buch über die Totenkulte verschiedener Völker schreibt. Auch Leos heimliche Freundin, die Tatortfotografin Julia Wolf, hilft ihm bei seinen Nachforschungen.
    Doch noch ein anderer Fall beschäftigt Wien. Immer wieder tauchen verstümmelte Leichen junger Männer in verschiedenen Stadtteilen auf. Sie alle scheinen Stricher gewesen zu sein und nach ihrem Tod fehlt ihnen etwas Entscheidendes: „Gegen das hier wäre Jack the Ripper nicht mehr als ein blutiger Witz.“ (S. 294) Der Täter wurde bereits zwei- oder dreimal gesehen, verschwand immer aber urplötzlich – geht ein mordendes Phantom um in Wien?!

    „Das Mädchen und der Totengräber“ ist bereits der zweite Fall der Reihe mit Leo, Julia und Totengräber Rothmayer und hoffentlich noch lange nicht der letzte. Oliver Pötzsch hat mit ihnen sehr eigenwillige, unangepasste und unverwechselbare Protagonisten geschaffen, die es in ihrem Leben nicht leicht haben.
    Leo kann seine gute Kinderstube und das reiche Elternhaus nicht ablegen, man sieht sie ihm schon von weitem an und nicht wenige halten ihn darum eher für einen Dandy oder Schnösel, als einen Inspektor. Dabei ist er sehr gut in seiner Arbeit, ihm fallen logische Fehler und andere Ungereimtheiten sofort ins Auge. Dann beißt er sich daran fest und gibt nicht auf, bis er wirklich alles aufgedeckt hat – sehr zum Leidwesen seiner vorgesetzten. Er setzt auf die neuesten Ermittlungsmethoden wie Tatortfotografie, Fingerabdrücke (ein Trick, um den Täter zu überlisten) und Stadtpläne, auf denen er die Tatorte kennzeichnet um den Täter einzukreisen und näher kennenzulernen, zudem versuchte er ein Psychogramm von ihm zu erstellen. Doch je mehr er sich in seine aktuellen Fälle stürzt, um so mehr vernachlässigt er Julia …
    Julia ist etwas halbseiden und geheimnisvoll. Sie lebt mit ihrer unehelichen Tochter im Bordell und macht die Arbeit als Tatortfotografin nur, weil Leo sie ihr versorgt hat und sie das Geld braucht. Dabei gehen ihr die Leichen, die sie fotografieren muss, sehr zu Herzen. Sie ist neugierig und hat ein Auge für Details, entdeckt, wenn etwas auf einem Foto bzw. am Tatort nicht stimmt und ermittelt dann auf eigene Faust. Sie liebt Leo, aber die Unterschiede zwischen ihnen scheinen immer größer und unüberwindbarer zu werden. Er versucht sie in seine Welt zu ziehen, geht nicht auf ihre Wünsche und Vorstellungen ein. Ist ihre Liebe zum Scheitern verurteilt?
    Rothmayer ist ein echter Kauz, der seine ganze Familie verloren hat und seit einiger Zeit ein Mädchen bei sich auf dem Friedhof wohnen und arbeiten lässt, das ihn an seine Tochter erinnert. Allerdings ist das Jugendamt dagegen und Rothmayer hat so seinen ganz eigenen Methoden, sich die ungeliebten Besucher vom Hals zu halten …

    Oliver Pötzsch hat wieder einen extrem spannenden Fall konstruiert – eigentlich sind es sogar zwei – auf deren Auflösungen ich nie gekommen wäre.
    Der Fall mit der Mumie zieht Kreise bis nach ganz oben, selbst Erzherzog Ferdinand scheint involviert zu sein, und Leo muss sich auf großem Parkett beweisen.
    Für die Morde an den Strichern hingegen muss er in der Wiener Unterwelt (Kanalisation) hinabsteigen und auch dafür ist er sich nicht zu schade. „Hier wird alles angespült, das Schöne und das Hässliche, das Leben und der Tod. Aber in letzter Zeit, so seit vielleicht einem Jahr …“ (S. 356)

    Geschickt integriert der Autor historische Details wie die Völkerschau im Wiener Tiergarten, gegen die vor allem Julia rebelliert. Sie kämpft dagegen an, dass afrikanische Ureinwohner wie wilde Tiere gehalten und ausgestellt werden.

    Für mich ist dieser Krimi rundum gelungen! Ich bin schon sehr gespannt auf den Nächsten Fall des dynamischen Trios.

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  • 5 Sterne

    Magnolia, 30.04.2022

    Wäre da nicht die diebische Putzfrau, wäre der mumifizierte Professor nicht so schnell gefunden worden. Im Depot des Kunsthistorischen Museums – ganz weit hinten – wurde seine nach allen Regeln der Kunst präparierte Leiche entdeckt. Bald ist die Rede von einem Fluch, war der Tote doch ein bekannter Ägyptologe. Der Geist des alten Ägypten schwebt über allem…

    Wir schreiben das Jahr 1894 und begegnen auch hier, im zweiten Fall für den Wiener Inspektor Leopold von Herzfeldt, dem so schrulligen wie liebenswerten und sehr belesenen Totengräber Augustin Rothmayer wieder.

    Wie schon beim ersten Band „Das Buch des Totengräbers“ zeigt das Cover den Wiener Zentralfriedhof, etwas düster, so wie man sich die Umgebung um die letzte Ruhestätte vorstellt. Rothmayer ist hier daheim, er fühlt sich in der Nähe der Toten schon wohl. Etlichen Kapiteln vorangestellt sind Auszüge aus seinem Almanach „Totenkulte der Völker“. Hier gewährt er interessante Einblicke über den Umgang mit den Toten aus verschiedenen Kulturen, gleich mal ist einiges über die ägyptische Kunst der Mumifizierung zu lesen. Ja, einen Touch ins Makabere hat dies allemal und interessant ist es zudem.

    Sowohl das Personenverzeichnis am Anfang als auch das hintangestellte Wienerische für Piefkes sind gut zu gebrauchen.

    Der Autor wollte schon immer einen Roman über Mumien schreiben, wie er seinen Lesern verrät. Also waren wahre historische Hintergründe sozusagen das Gerüst, um das sich dieses so schaurige wie lesenswerte Kriminalstück dreht.

    Es bleibt aber nicht bei der Mumie, etwa zur gleichen Zeit werden in mehreren Wiener Bezirken übel zugerichtete Leichen gefunden. Allesamt waren sie junge, gutaussehende Männer. Leo hat genug zu tun, er ist ein sympathischer, zuweilen auch etwas schwieriger Charakter. Ein Ermittler, ein Kieberer, hat nie Feierabend und das kommt seinem Privatleben nicht immer zugute. Er will es immer genau wissen, begibt sich nicht nur einmal in große Gefahr. Er ist schon ein feiner Pinkel und wird es immer bleiben, hat sich aber mittlerweile hier in Wien ganz gut akklimatisiert. Seine Methoden sind fortschrittlich und nicht immer ganz regelkonform, zuweilen beäugen ihn seine Kollegen misstrauisch, die Vorgesetzten sowieso. Mit der Polizeifotografin Julia und dem Totengräber Rothmayer verbindet ihn mindestens ein freundschaftliches Verhältnis, beide sind sie ihm eine große Stütze bei der Aufklärung dieser verzwickten Mordfälle.

    Ist es die Wissenschaft, der Aberglaube, Totenkult und Magie oder einfach nur der Irrsinn? Neben der mumifizierten Leiche und den auf grausige Art um Leben gekommenen jungen Männern führt der Weg in den neu eröffneten Tiergarten mit so mach absonderlichen Gestalten und Geheimnissen, die nicht an die Öffentlichkeit dringen sollten.

    Je weiter ich lese, desto mehr bin ich gefangen. Es ist wie ein Sog, das Buch zur Seite zu legen ist unmöglich. Oliver Pötzsch hat einen spannenden, sehr unterhaltsamen Roman vorgelegt, der dem Vorgängerband in nichts nachsteht. Er holt seine Leser mühelos ab und führt sie zurück ins anno dazumal in ein Wien, in dem Mörder ihr Unwesen treiben und vermittelt wie nebenbei viel Wissenswertes, auch – aber nicht nur – über das unterirdische Wien.

    Sowohl Leopold von Herzfeldt als auch August Rothmayer und noch so einige sind mir gute Bekannte geworden. Sie sind mittlerweile sowas wie ein eingespieltes Team und sehr gerne würde ich den beiden so unterschiedlichen und durchaus charmanten Charakteren weiterhin zusehen, wie sie den bösen Buben von damals auf die Schliche kommen.

    Man kann in den sehr lesenswerten zweiten Band der Totengräber-Serie einsteigen, ohne den ersten Fall zu kennen. Aber warum sollte man sich dieses Lesevergnügen entgehen lassen? „Das Mädchen und der Totengräber“ empfehle ich jedem, der Krimis mag - eine Kriminalgeschichte vom Feinsten.

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  • 5 Sterne

    Anett H., 11.04.2022

    „Das Mädchen und der Totengräber“ von Oliver Pötzsch, Verlag Ullstein, habe ich als Buch mit 496 Seiten gelesen, die in 25 Kapitel eingeteilt sind. Es ist der 2. Fall für Leopold von Herzfeldt.
    1894 wird im Wiener Kunsthistorischen Museum eine Mumie in einem Sarkophag gefunden. Allerdings handelt es sich um eine frische Mumie, einen Professor der Ägyptologie. Da bei seiner letzten Ausgrabung nicht alles mit rechten Dingen zugegangen ist, geht man vom Fluch der Mumie aus, da es auch schon weitere tote Teilnehmer der Exkursion gab. Aber Inspektor Leopold von Hertzfeld ist davon natürlich nicht überzeugt. Er zieht den Totengräber Augustin Rothmayer zu Rate, der gerade ein Buch über die „Totenkulte der Völker“ schreibt. Beide sind der Auffassung, dass es ein Mord war. Leo bekommt es mit dem Verein für Altertumskunde zu tun, dem hochrangige Mietglieder angehören. Daher soll er den Fall auch ruhen lassen, damit keiner von diesem in Verruf gerät.
    Während Leo seinen Fall hat, muss Julia ihrer Arbeit als Tatortfotografin nachgehen. Sie wird zu mehren Einsätzen gerufen, bei denen junge Männer grausam ermordet wurden. Sie gerät an ihre Grenzen und beschließt, sich mehr um ihre kleine Tochter zu kümmern. Sie geht mit ihr in den neu eröffneten Tierpark, wo zufällig vor ein paar Tagen ein Tierpfleger von einem Löwen gefressen wurde. Der Fall wurde ebenfalls als Mord deklariert. Es wird schnell ein Verdächtiger verhaftet. Julia nutzt die Gelegenheit und schnüffelt ein bisschen herum.
    Die Beziehung zu Leo gestaltet sich recht schwierig. Sie versuchen, viel Zeit zusammen zu verbringen, aber die unterschiedlichen Interessen sind nicht leicht zu vereinbaren. Außerdem kann Leo mit Sisi nichts anfangen, sodass erst einmal jeder seiner Wege und seinen Ermittlungen nachgeht.
    Auch Rothmayer hat so seine Probleme. Die Jugendfürsorge will ihm seine Anna wegnehmen und er lässt sich Vieles einfallen, um das zu verhindern. Die Ideen waren teils ganz lustig. Und auf einem Friedhof gibt es eine Menge, was man tun kann. Leider rückt er in diesem Buch etwas in den Hintergrund. Er ist zwar sehr nützlich für die Ermittlungen, kommt aber selber kaum zum Agieren.
    Ich fand dieses zweite Buch genial, sehr spannend, sehr interessant. Gerade auch, was die Ägyptologie und die Herstellung der Mumien betrifft. Es schwebte immer ein Hauch von Mystik über der Geschichte. Eine lebende Mumie geht um, zwei weitere sind verschwunden, ein afrikanischer Dämon ist auch dabei.
    Die Charaktere sind wieder sehr authentisch dargestellt. Leo ist natürlich immer noch ein Piefke, der sich mit seinen neumodischen Ermittlungsmethoden keine Freunde bei seinen Kollegen macht. Er wird belächelt und wegen seiner Herkunft auch offen von seinem Kollegen angegriffen. Der Antisemitismus ist nicht nur bei Leo ein Thema, auch im Tierparkfall kommt er sehr deutlich zur Geltung. Letztlich erweisen sich Leo’s Methoden doch als sehr hilfreich und das Verhältnis zu seinen Kollegen verbessert sich etwas, aber Freunde sind sie noch lange nicht.
    Durch die ständigen Perspektivwechsel der Personen und auch Taten steigert sich die Spannung immer weiter. Gegen Ende wird es richtig rasant und dramatisch und auch Leo und Julia arbeiten wieder zusammen.
    Besonders interessant fand ich auch das Nachwort. So viel wurde im Buch gar nicht erfunden. Vieles entsprach (leider) auch der Wahrheit. Gerade die Mumienpartys sind verabscheuenswürdig.
    Insgesamt hat mir das Buch großartig gefallen. Mehrere Handlungsstränge, die jeder für sich spannend waren, sympathische Hauptakteure, grausame Mörder, interessante Themen - was will man mehr. Ich freue mich sehr auf den nächsten Teil.
    Auch das Cover ist wieder wunderbar.

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  • 5 Sterne

    Anett H., 11.04.2022 bei bewertet

    „Das Mädchen und der Totengräber“ von Oliver Pötzsch, Verlag Ullstein, habe ich als Buch mit 496 Seiten gelesen, die in 25 Kapitel eingeteilt sind. Es ist der 2. Fall für Leopold von Herzfeldt.
    1894 wird im Wiener Kunsthistorischen Museum eine Mumie in einem Sarkophag gefunden. Allerdings handelt es sich um eine frische Mumie, einen Professor der Ägyptologie. Da bei seiner letzten Ausgrabung nicht alles mit rechten Dingen zugegangen ist, geht man vom Fluch der Mumie aus, da es auch schon weitere tote Teilnehmer der Exkursion gab. Aber Inspektor Leopold von Hertzfeld ist davon natürlich nicht überzeugt. Er zieht den Totengräber Augustin Rothmayer zu Rate, der gerade ein Buch über die „Totenkulte der Völker“ schreibt. Beide sind der Auffassung, dass es ein Mord war. Leo bekommt es mit dem Verein für Altertumskunde zu tun, dem hochrangige Mietglieder angehören. Daher soll er den Fall auch ruhen lassen, damit keiner von diesem in Verruf gerät.
    Während Leo seinen Fall hat, muss Julia ihrer Arbeit als Tatortfotografin nachgehen. Sie wird zu mehren Einsätzen gerufen, bei denen junge Männer grausam ermordet wurden. Sie gerät an ihre Grenzen und beschließt, sich mehr um ihre kleine Tochter zu kümmern. Sie geht mit ihr in den neu eröffneten Tierpark, wo zufällig vor ein paar Tagen ein Tierpfleger von einem Löwen gefressen wurde. Der Fall wurde ebenfalls als Mord deklariert. Es wird schnell ein Verdächtiger verhaftet. Julia nutzt die Gelegenheit und schnüffelt ein bisschen herum.
    Die Beziehung zu Leo gestaltet sich recht schwierig. Sie versuchen, viel Zeit zusammen zu verbringen, aber die unterschiedlichen Interessen sind nicht leicht zu vereinbaren. Außerdem kann Leo mit Sisi nichts anfangen, sodass erst einmal jeder seiner Wege und seinen Ermittlungen nachgeht.
    Auch Rothmayer hat so seine Probleme. Die Jugendfürsorge will ihm seine Anna wegnehmen und er lässt sich Vieles einfallen, um das zu verhindern. Die Ideen waren teils ganz lustig. Und auf einem Friedhof gibt es eine Menge, was man tun kann. Leider rückt er in diesem Buch etwas in den Hintergrund. Er ist zwar sehr nützlich für die Ermittlungen, kommt aber selber kaum zum Agieren.
    Ich fand dieses zweite Buch genial, sehr spannend, sehr interessant. Gerade auch, was die Ägyptologie und die Herstellung der Mumien betrifft. Es schwebte immer ein Hauch von Mystik über der Geschichte. Eine lebende Mumie geht um, zwei weitere sind verschwunden, ein afrikanischer Dämon ist auch dabei.
    Die Charaktere sind wieder sehr authentisch dargestellt. Leo ist natürlich immer noch ein Piefke, der sich mit seinen neumodischen Ermittlungsmethoden keine Freunde bei seinen Kollegen macht. Er wird belächelt und wegen seiner Herkunft auch offen von seinem Kollegen angegriffen. Der Antisemitismus ist nicht nur bei Leo ein Thema, auch im Tierparkfall kommt er sehr deutlich zur Geltung. Letztlich erweisen sich Leo’s Methoden doch als sehr hilfreich und das Verhältnis zu seinen Kollegen verbessert sich etwas, aber Freunde sind sie noch lange nicht.
    Durch die ständigen Perspektivwechsel der Personen und auch Taten steigert sich die Spannung immer weiter. Gegen Ende wird es richtig rasant und dramatisch und auch Leo und Julia arbeiten wieder zusammen.
    Besonders interessant fand ich auch das Nachwort. So viel wurde im Buch gar nicht erfunden. Vieles entsprach (leider) auch der Wahrheit. Gerade die Mumienpartys sind verabscheuenswürdig.
    Insgesamt hat mir das Buch großartig gefallen. Mehrere Handlungsstränge, die jeder für sich spannend waren, sympathische Hauptakteure, grausame Mörder, interessante Themen - was will man mehr. Ich freue mich sehr auf den nächsten Teil.
    Auch das Cover ist wieder wunderbar.

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  • 5 Sterne

    Gina1627, 14.05.2022

    Leseempfehlung! Eine fesselnde und abenteuerliche Fortsetzung der Totengräber-Reihe!
    Wer historische Kriminalromane mit wienerischem Flair, Abenteuer und Spannung liebt ist mit diesem Roman sehr gut bedient. Für mich war der 2. Band der Totengräber Reihe noch fesselnder und spektakulärer als sein Vorgänger. Schatzgräberstimmung kommt beim Lesen neben den vielen Fragen während der Aufklärungsarbeit der rätselhaften Morde auf und hat dazu geführt, dass mein Kopfkino auf Hochtouren lief und ich den Roman nur schwer aus der Hand legen konnte.

    Wien 1894. Inspector Leopold von Herzfeldt und seine Kollegen haben alle Hände voll zu tun. Die mumifizierte Leiche des angesehenen Archäologen Professor Alfons Strässer wurde in einem Sarkophag im Kunsthistorischen Museum entdeckt, ein tragischer Todesfall im Wiener Tiergarten und die sterblichen Überreste von übel zugerichteten jungen Männern, machen ihnen Kopfzerbrechen. Leopold kann sich glücklich schätzen, dass der eigenwillige Totengräber Augustin Rothmayer ihm hilfsbereit zur Seite steht und die Polizeifotografin Julia Wolf wichtige Hinweise liefert. Doch sein Leichtsinn wird ihm bei einem Alleingang fast zum Verhängnis.

    Oliver Pötzsch atmosphärischer und spannender Erzählstil und die drei unterschiedlich sich abwechselnden Ermittlungsstränge mit ihren faszinierenden Kulissen haben mich nur so durch die Geschichte suchten und rätseln lassen, ob es irgendeinen Zusammenhang zwischen allen gibt. Einen großen Reiz hat für mich der Fall von Professor Strässer ausgemacht. Der Autor hat hier sehr gekonnt das Thema Archäologie, den Konkurrenzkampf der Wissenschaftler, moralische Verwerflichkeiten und unerlaubte Bereicherungen bei der Entdeckung von Ausgrabungsschätzen angesprochen. Einige wahre historische Begebenheiten wurden hierbei mit in die Geschichte eingebaut und Augustins wachsende Sammlung von „Totenkulten der Völker“, die immer mal wieder zwischendurch aufgeführt wurden, passten perfekt zum Fund der Mumie und ihrem dahintersteckenden Geheimnis. Es ist schon gruselig aber auch faszinierend, wie unterschiedlich die Menschen auf der ganzen Welt mit ihren Toten umgehen. Doch auch die anderen beiden Ermittlungsstränge waren fesselnd und schockierend zugleich, da in ihnen menschliche Abgründe, Voreingenommenheit und Brutalität steckten. Entsetzen, Misstrauen und Fassungslosigkeit haben mich die ganze Zeit beim Lesen begleitet. Als die Aufklärungsarbeit im letzten Drittel des Buches immer komplizierter wird und die Ereignisse sich förmlich überschlagen haben, konnte ich das Buch überhaupt nicht mehr weglegen. Überraschende Wendungen machten die Geschehnisse so unvorhersehbar und ich habe richtig mitgefiebert und gezittert.

    Die Verbundenheit zu den Hauptcharakteren hat sich bei mir im zweiten Band noch verstärkt. Ihre Vielschichtigkeit macht sie so nahbar und lebendig. Hinter Augustin Rothmayers schroffer und verschlossener Art steckt ein warmherziger, wissbegieriger und hilfsbereiter Mensch, der sein Herz auf dem richtigen Fleck hat. Leopold ist nicht zu beneiden. Er muss Seitenhiebe von seinen Kollegen einstecken und kämpft immer noch um deren Anerkennung und Akzeptanz. Sehr reizvoll finde ich seine private und berufliche Verbindung zu Julia Wolf, die es als alleinerziehende Mutter nicht leicht im Leben hat und dem Spott und Anzüglichkeiten ihrer Kollegen ausgesetzt ist.

    Mein Fazit:

    Oliver Pötzsch hat mich mit „Das Mädchen und der Totengräber“ sehr begeistert und ich freu mich schon auf weitere Bände dieser Reihe. Ein Roman, den ich mir sehr gut auch als filmische Abendunterhaltung vorstellen kann. Verdient vergebe ich für 5 Sterne diese spannende Unterhaltung!

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  • 5 Sterne

    Büchermaulwurf, 17.06.2022 bei bewertet

    Grandiose Fortsetzung der Totengräber-Reihe
    Wien 1894: Inspektor Leopold von Herzfeldt ermittelt diesmal in einem kuriosen Fall. In einem Sarkophag des Kunsthistorischen Museums wurde der fachgerecht mumifizierte Leichnam eines bekannten Professors der Ägyptologie gefunden. Leopold benötigt wieder die Hilfe des kauzigen Totengräbers und Todesexperten Augustin Rothmayer, um alles über die Mumifizierung im alten Ägypten zu erfahren, denn der Professor wurde ermordet. Gleichzeitig werden in mehreren Wiener Bezirken die schrecklich zugerichteten Leichen junger Männer gefunden, die ihrer Männlichkeit beraubt wurden. Und zu guter letzt wurde ein Pfleger im Tiergarten am Prater von einem Löwen zerfleischt. Leopold, Augustin und Julia haben alle Hände voll zu tun und man darf gespannt sein, wie alle diese Fälle zusammenhängen.

    Der erste Band der Totengräber-Reihe hatte mich bereits begeistert und der zweite ist eine geniale und spannende Fortsetzung, die sogar noch besser war. Das gelungene Cover knüpft in seiner Gestaltung an den ersten Band an und man erkennt sofort die Totengräber-Reihe wieder, was mir sehr gut gefällt.

    Ich habe mich sehr auf das Wiedersehen mit den Hauptfiguren gefreut und darauf wieder etwas mehr über sie zu erfahren. Das schöne an Reihen ist, dass die Personen von Band zu Band mehr Tiefe bekommen. Julia Wolf ist inzwischen Tatortfotografin und muss sich bei der Wiener Polizei in einer Männerdomäne als einzige Frau behaupten. Doch die schrecklich zugerichteten Leichen der jungen Männer machen ihr zu schaffen. Sie hat diesmal eine größere Rolle, denn sie ermittelt auf eigene Faust in dem Tiergartenfall. Dabei zeigt sie Scharfsinn, Mut und Empathie was sie mir sehr sympathisch machte. Totengräber Augustin schreibt inzwischen an seinem zweiten Buch „Totenkulte der Völker“. Passende Auszüge daraus sind wieder einigen Kapiteln voran gestellt. Außerdem sorgt er sich um die kleine Anna, die ihn an seine Tochter erinnert und die ihm die Fürsorge wegnehmen will. Leopold muss in mehreren Fällen gleichzeitig ermitteln, weswegen seine Beziehung zu Julia leidet. Bei den Ermittlungen gerät er zeitweilig an seine Grenzen und mehr als einmal in Gefahr. Mit Hilfe von Julia und Augustin gelingt es ihm aber Stück für Stück die Puzzleteile zusammenzusetzen und den/die Täter zu entlarven. Es hat mir viel Spaß gemacht den dreien bei ihren Ermittlungen über die Schulter zu schauen. Die Auflösung war eine echte Überraschung mit der ich nicht gerechnet hatte.
    Das Wienerische in den Dialogen sorgte für das richtige Flair, wichtige Begriffe werden am Ende des Buches für „Piefkes“ dabei erklärt. Eine Karte von Wien anno 1894 und ein Personenverzeichnis runden alles ab.

    Auch in diesem Band ist wieder die akribische Recherche von Pötzsch zum historischen Hintergrund zu spüren. In einem Nachwort schreibt er selbst einiges dazu. So gab es tatsächlich die entwürdigenden Völkerschauen im Tiergarten und die Mumienpartys in Adelskreisen. Auch der Blick die Wiener Kanalisation mit der Zwingburg war authentisch und beeindruckend.
    Ich mag den Erzählstil von Oliver Pötzsch sehr, denn er schafft es mich mit wenigen Zeilen ins historische Wien zurückzuversetzen. Und das so fesselnd, dass ich das Buch kaum beiseite legen konnte. Seine Idee, das erste Mordopfer als Mumie auftauchen zu lassen, fand ich grandios, da ich selbst ein Faible für die ägyptische Geschichte und Archäologie habe.

    Insgesamt war es eine grandiose, spannende Fortsetzung der Reihe, die ich wieder sehr genossen habe. Ich bin jetzt schon sehr gespannt auf den dritten Band.

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  • 5 Sterne

    Ascora, 16.04.2022

    Mumienfund in Wien
    Der Klappentext: „Wien 1894: Totengräber Augustin Rothmayer wird von Inspektor Leopold von Herzfeldt um einen ungewöhnlichen Gefallen gebeten: Der kauzige Totengräber vom Wiener Zentralfriedhof, der jede Spielart des Todes kennt, soll ihm alles über das Konservieren von Verstorbenen erzählen. Es geht um Leopolds neuen Fall: Im Kunsthistorischen Museum wurde ein Sarkophag mit einer Leiche gefunden. Doch es handelt sich nicht um eine jahrtausendealte Mumie. Der Tote ist ein berühmter Professor für Ägyptologie, dessen Leichnam erst vor Kurzem nach altem Ritus präpariert wurde. Schnell wird spekuliert, der Professor sei einem uralten Fluch zum Opfer gefallen. Doch weder Rothmayer noch von Herzfeldt glauben an eine übersinnliche Erklärung. Sie sind sich sicher: Es war Mord!“
    Zum Inhalt: „Das Mädchen und der Totengräber“ ist der zweite Fall von Inspektor Leopold von Herzfeldt in Wien, man kann die Fälle aber gut unabhängig voneinander lesen, die Fälle sind in sich abgeschlossen, aber natürlich gibt es eine fortlaufende Rahmenhandlung aus dem Privatleben der Protagonisten. Im Klappentext wird nur ein Fall angesprochen, um den sich Leopold diesmal kümmern muss: ein angesehener Professor wird mumifiziert im Kunsthistorischen Museum entdeckt. Doch wer hat seine Leiche dort versteckt? Und wer kann die Kunst des Mumifizierens überhaupt noch? Während Leopold unter höchster Geheimhaltung in diesem Fall ermittelt, geschieht ein Mord im Tierpark, hier steht der Täter zumindest fest: ein Löwe. Außerdem gehen seine Kollegen den Morden an jungen Strichern nach und auch dieser Fall ist nicht so einfach, wie er zuerst erscheint. Es gibt also gleich drei Fälle in denen sich Leopold beweisen muss. Unterstützt wird er dabei wieder vom Totengräber Rothmayer und auch Leopolds Geliebte Julia mischt sich tatkräftig ein.
    Meine Meinung: Wie schon beim ersten Band zeichnet auch „Das Mädchen und der Totengräber“ ein interessantes Bild der Stadt Wien kurz vor der Jahrhundertwende, es werden hier vor allen das neueröffnete Kunsthistorische Museum und der Tierpark mit Völkerschau zum Schauplatz, aber auch die Unterwelt und selbstverständlich der Friedhof. Die wichtigsten Charaktere wurden bereits im ersten Band eingeführt, die Eckpunkte zu den Personen werden aber für Neueinsteiger nochmals kurz umrissen, auch wenn ohne Vorkenntnisse einige Feinheiten vermutlich verloren gehen, sind alle Charaktere sehr lebendig und mehrschichtig angelegt.
    Da der Schreibstil des Autoren Oliver Pötzsch einfach so flüssig und mitreißend ist, lässt sich das Buch auch wenn es fast 500 Seiten umfasst innerhalb kürzester Zeit verschlingen. Mir persönlich hat auch die Sprache sehr gut gefallen, denn einige Personen sprechen Wienerisch, auch wenn Leopold immer noch Hochdeutschen spricht. Es war vor allem der konstante Spannungsbogen, der mich immer weiterlesen ließ: es gibt das Rätsel der Mumie, die Morde an den jungen Männern und den Tiergartenmord, bei allen rätselt man mit. Und es sind vor allem die Unterschiede im Umfeld der Toten, die verschiedenen Hürden, die bei den Ermittlungen überwunden werden müssen, die für Spannung sorgen.
    Mein Fazit: Wieder ein spannender und packender Fall aus den Anfangsjahren der modernen Ermittlungsarbeiten, der auch einen kleinen Einblick in die Anfänge der Ägyptologie gewährt.

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  • 5 Sterne

    Laura W., 05.05.2022 bei bewertet

    4.5 Sterne

    Schon zum zweiten mal ermittelt Leopold von Herzfeld im historsichen Wien. 1894 wird im Kunsthistorischen Museum ein seltsamer Fund gemacht. Der Leichnam eines berühmten Professors liegt mumifiziert in einem Sarkophag. Die Tat eines Mörders, ein uralter Fluch, oder steckt gar etwas ganz anderes dahinter? Zusätzlich beschäftigt sich der junge Komissar mit grausam zugerichteten Leichen junger Männer und einem Fall eines Löwenangriffs im Zoo! Bei so vielen verschiedenen Fällen ist er froh Hilfe zu bekommen, einmal im kauzigen Totengräber Augustin Rothmeyer und in der Polizeifotografin Julia Wolf...

    Ich mochte schon den ersten Teil dieser historischen Krimireihe sehr, damals fiel es mir allerdings etwas schwer in die Handlung zu finden. Diesmal hatte ich da keinerlei Probleme und das Buch wäre sogar ohne Vorkenntnisse des ersten Teils sehr gut lesbar gewesen. Der Schreibstil ist wieder fesselnd und bildhaft gewesen und hat mich ganz hineingezogen in die Zeit des alten Wiens, als Pferdetramways an der Tagesordnung waren und die Beerdigung von Totengräbern erledigt wurde.

    Auch diesmal gibt es wieder mehr als einen Kriminalfall und dies erhöht die Spannung und den Rätselfaktor des Buches sehr. Die Geschichte wirkt dadurch vielseitiger und man rätselt immer wieder ob, die Kriminalfälle wohl zusammen hängen mögen oder komplett unabhängig voneinander sind, ein wirklich lesenswerter Spaß! Die Morde werden alle detailgenau beschrieben und deshalb sollte man nicht zu schwache Nerven haben, aber auch Mumien, Flüche und das alte Ägypten kommen im Buch nicht zu kurz. Ausserdem erfährt der Leser mehr über den alten Wiener Zoo und die sogenannten "Völkerschauen" in denen afrikanische Menschen wie Tiere ausgestellt wurden. Man merkt dem Autor bei allen Themen seine gute Recherchearbeit an.

    Protagonist ist wieder der etwas eitle und eigenwillige Leopold von Herzfeld, der zwar sehr intelligent ist und gern nach den neuesten wissenschaftlichen Erkentnissen arbeitet, aber die Leute auch öfter mal vor den Kopf stößt und nicht der typische Sympathieträger der Geschichte ist. Heimlicher Liebling ist stattdessen der kauzige aber herzensgute Totengräber Augustin Rothmeyer den man schnell ins Herz schließt mit seinem wiener Akzent. Ausserdem trifft man auf mehrere altbekannte Personen aus dem ersten Band aber auch auf ganz neue Personen, die gut ausgearbeitet wurden.

    Das einzige halbe Sternchen Abzug erhält das Buch wegen dem doch eher irreführenden Titel. Augustin Rothmeyer als Totengräber und sein Mündel spielen im Buch nur eine sehr untergeordnete Reihe. Und ich gebe zu, dass ich ein wenig enttäuscht war nicht mehr über die beiden gelesen zu haben, da sie einfach sehr interessante Charaktere und meine Lieblinge aus dem Buch sind. Nichtsdestotrotz ein ganz besonders toller, spannender und vielseitiger historischer Kriminalroman. Ich freue mich schon auf den nächsten Teil, sehr gern gebe ich hier eine Leseempfehlung für Fans von historischen Kriminalromanen.

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  • 5 Sterne

    Laura W., 05.05.2022

    4.5 Sterne

    Schon zum zweiten mal ermittelt Leopold von Herzfeld im historsichen Wien. 1894 wird im Kunsthistorischen Museum ein seltsamer Fund gemacht. Der Leichnam eines berühmten Professors liegt mumifiziert in einem Sarkophag. Die Tat eines Mörders, ein uralter Fluch, oder steckt gar etwas ganz anderes dahinter? Zusätzlich beschäftigt sich der junge Komissar mit grausam zugerichteten Leichen junger Männer und einem Fall eines Löwenangriffs im Zoo! Bei so vielen verschiedenen Fällen ist er froh Hilfe zu bekommen, einmal im kauzigen Totengräber Augustin Rothmeyer und in der Polizeifotografin Julia Wolf...

    Ich mochte schon den ersten Teil dieser historischen Krimireihe sehr, damals fiel es mir allerdings etwas schwer in die Handlung zu finden. Diesmal hatte ich da keinerlei Probleme und das Buch wäre sogar ohne Vorkenntnisse des ersten Teils sehr gut lesbar gewesen. Der Schreibstil ist wieder fesselnd und bildhaft gewesen und hat mich ganz hineingezogen in die Zeit des alten Wiens, als Pferdetramways an der Tagesordnung waren und die Beerdigung von Totengräbern erledigt wurde.

    Auch diesmal gibt es wieder mehr als einen Kriminalfall und dies erhöht die Spannung und den Rätselfaktor des Buches sehr. Die Geschichte wirkt dadurch vielseitiger und man rätselt immer wieder ob, die Kriminalfälle wohl zusammen hängen mögen oder komplett unabhängig voneinander sind, ein wirklich lesenswerter Spaß! Die Morde werden alle detailgenau beschrieben und deshalb sollte man nicht zu schwache Nerven haben, aber auch Mumien, Flüche und das alte Ägypten kommen im Buch nicht zu kurz. Ausserdem erfährt der Leser mehr über den alten Wiener Zoo und die sogenannten "Völkerschauen" in denen afrikanische Menschen wie Tiere ausgestellt wurden. Man merkt dem Autor bei allen Themen seine gute Recherchearbeit an.

    Protagonist ist wieder der etwas eitle und eigenwillige Leopold von Herzfeld, der zwar sehr intelligent ist und gern nach den neuesten wissenschaftlichen Erkentnissen arbeitet, aber die Leute auch öfter mal vor den Kopf stößt und nicht der typische Sympathieträger der Geschichte ist. Heimlicher Liebling ist stattdessen der kauzige aber herzensgute Totengräber Augustin Rothmeyer den man schnell ins Herz schließt mit seinem wiener Akzent. Ausserdem trifft man auf mehrere altbekannte Personen aus dem ersten Band aber auch auf ganz neue Personen, die gut ausgearbeitet wurden.

    Das einzige halbe Sternchen Abzug erhält das Buch wegen dem doch eher irreführenden Titel. Augustin Rothmeyer als Totengräber und sein Mündel spielen im Buch nur eine sehr untergeordnete Reihe. Und ich gebe zu, dass ich ein wenig enttäuscht war nicht mehr über die beiden gelesen zu haben, da sie einfach sehr interessante Charaktere und meine Lieblinge aus dem Buch sind. Nichtsdestotrotz ein ganz besonders toller, spannender und vielseitiger historischer Kriminalroman. Ich freue mich schon auf den nächsten Teil, sehr gern gebe ich hier eine Leseempfehlung für Fans von historischen Kriminalromanen.

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